Infratest: SPD legt nach Parteitag leicht zu

Mehrheit hält neues SPD-Duo nicht für kanzlertauglich

Wahltrend

Nach dem Parteitag am letzten Wochenende kann die SPD in der von Infratest gemessenen Wahlstimmung leicht zulegen. Wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre, kämen die Sozialdemokraten auf 14 Prozent, ein Punkt mehr als vor einer Woche. Die Union aus CDU und CSU gewinnt aber noch stärker und kommt auf 27 Prozent der Wählerstimmen, zwei Punkte mehr als vor einer Woche. Die Grünen wären mit 21 Prozent immer noch zweitstärkste Kraft, verlieren aber zwei Punkte.

Für die AfD würden sich unverändert 15 Prozent entscheiden, für die Linke unverändert 8 Prozent. Die FDP verliert in der Infratest-Umfrage einen Punkt und kommt ebenfalls auf 8 Prozent. Weiteres Ergebnis der Umfrage: 72 Prozent der Wahlberechtigten fänden es gut, eine Vermögensabgabe einzuführen, wie es die SPD plant. 25 Prozent sind gegen die Pläne der SPD. Bei den Anhängern der eigenen Partei findet der SPD-Vorschlag großen Anklang. Auch in den Reihen der Linken und der Grünen begrüßen große Mehrheiten die Einführung einer Vermögenssteuer. Unter Anhängern der Union, AfD und der FDP überwiegt zwar ebenfalls die Zustimmung, eine Vermögensabgabe ist aber umstrittener. Der sogenannte „Deutschlandtrend“ ist eine Umfrage von Infratest dimap im Auftrag des „ARD Morgenmagazins“. Befragt wurden vom 10. bis 11. Dezember 1.038 Wahlberechtigte.

Mehrheit hält neues SPD-Duo nicht für kanzlertauglich

Die Mehrheit der Bundesbürger hält die neuen SPD-Vorsitzenden Norbert Walter-Borjans und Saskia Esken laut einer aktuellen Umfrage nicht für kanzlertauglich. In der Erhebung des Meinungsforschungsinstituts Kantar Emnid für das Nachrichtenmagazin Focus gaben nur 15 Prozent der Befragten an, Esken als Spitzenkandidatin für die Bundestagswahl auswählen zu würden. Bei Walter-Borjans sind es 16 Prozent. 37 Prozent der Befragten würden keinen der beiden nehmen, 32 Prozent machten keine Angaben. Walter-Borjans und Esken waren Anfang Dezember von einem SPD-Parteitag als neue Parteivorsitzende gewählt worden. Walter-Borjans hatte während des Mitgliederentscheids bezweifelt, dass die SPD bei ihrer derzeitigen Schwäche überhaupt einen Kanzlerkandidaten braucht. Zuletzt hatte er aber gesagt, sollte die SPD in Umfragen über 20 Prozent kommen, sei es „durchaus sinnvoll, einen Kanzlerkandidaten aufzustellen“. Für die Umfrage wurden am 10. und 11. Dezember 1.010 Personen befragt. +++