In Hessen weniger Auszubildende in betrieblicher Ausbildung

Die Zahl der Auszubildenden nahm nicht in allen Ausbildungsbereichen ab

Wiesbaden. Ende des Jahres 2016 befanden sich in Hessen über 94000 Jugendliche in einer betrieblichen Berufsausbildung. Wie das Hessische Statistische Landesamt auf Basis vorläufiger Angaben mitteilt, ging die Zahl der Auszubildenden gegenüber dem Vorjahr um 1600 oder 1,7 Prozent zurück.

Die Zahl der Auszubildenden nahm nicht in allen Ausbildungsbereichen ab. Im Bereich „Freie Berufe“, zu dem u. a. Arztpraxen, Anwalts- und Steuerberatungsbüros zählen, stieg sie um 270 auf 8230 an. Der Öffentliche Dienst verzeichnete mit 2800 so viele Auszubildende wie ein Jahr zuvor. Im größten Ausbildungsbereich „Industrie und Handel“, zu dem auch Banken und Versicherungen, das Gast- und Verkehrsgewerbe sowie die Hauswirtschaftsberufe gehören, wurden mit 57000 rund 1660 Auszubildende weniger registriert. Das Handwerk verzeichnete mit knapp 24 300 Auszubildenden ein Minus von 140. Auch der Ausbildungsbereich „Landwirtschaft“ meldete mit 1730 einen geringeren Auszubildendenbestand als für das Jahr 2015 (minus 90).

Die Zahl der neu abgeschlossenen betrieblichen Ausbildungsverträge war insgesamt ebenfalls rückläufig. Im Jahr 2016 wurden gut 36000 Ausbildungsverträge neu abgeschlossen. Gegenüber dem Jahr 2015 war dies ein Rückgang um 740 Neuverträge oder 2 Prozent. Die Entwicklung in den einzelnen Ausbildungsbereichen war auch bei den Neuverträgen unterschiedlich. Im Bereich „Freie Berufe“ stieg die Zahl der Neuverträge um 140 auf über 3000 an. Im „Handwerk“ und in der „Landwirtschaft“ veränderten sich die Zahlen der Neuabschlüsse mit 9280 bzw. 680 gegenüber dem Vorjahr nicht. Dagegen verzeichnete der Ausbildungsbereich „Industrie und Handel“ eine Abnahme von 800 auf 22100 Neuverträge. Auch der Öffentliche Dienst meldete sinkende Neuvertragszahlen: Im Jahr 2016 wurden hier über 930 Ausbildungsverträge neu abgeschlossen (minus 70).

Die Angaben für die Berufsbildungsstatistik wurden dem Statistischen Landesamt zum 31.12.2016 von den Stellen gemeldet, bei denen die Verträge in den jeweiligen Ausbildungsgängen registriert werden. Die zuständige Stelle für bestimmte Ausbildungsberufe ist nicht in allen Fällen identisch mit der Zugehörigkeit des Ausbildungsbetriebes zu einem bestimmten Ausbildungsbereich. So werden z. B. alle Auszubildenden zur Fachinformatikerin und zum Fachinformatiker von den Industrie- und Handelskammern gemeldet. Der Ausbildungsbetrieb selber kann aber z. B. dem Handwerk oder dem Öffentlichen Dienst angehören. Traditionell sind in den dualen Ausbildungsberufen insgesamt junge Männer überrepräsentiert; ihr Anteil liegt insgesamt bei 62 Prozent. Junge Frauen sind häufiger in den schulischen Ausbildungen der Gesundheits- und Sozialberufe zu finden. +++