In Bad Hersfeld wird Radfahren attraktiver

100 Radabstellplätze, überdachte Radabstellanlagen und neue Einbahnstraßenregelungen

In der letzten Magistratssitzung wurde ein Auftrag mit einer Höhe von rd. 66.000 Euro an die Schenklengsfelder Firma Eichenauer erteilt. Der Fachbereich Technische Dienste hatte nach Auswertung vieler Wünsche von Radfahrer und nach einer umfangreichen Abfrage bei den Ortsbeiräten mehr als 100 Standorte für Radabstellplätze ausgemacht.

100 neue Abstellplätze im Stadtgebiet

Bis Oktober sollen an diesen Standorten Edelstahlbügel eingebaut werden, wie sie sich bereits in der Breitenstraße und im Hanfsack bestens bewährt haben. Die Radabstellbügel haben durch das hochwertige Material den Vorteil, dass Fahrradrahmen nicht verkratzt werden und kein Wartungsaufwand entsteht. An die Bügel können jeweils zwei Fahrräder angelehnt und sicher abgeschlossen werden. Bügel werden beispielsweise auf dem Marktplatz, im Stift, bei der Stadtkirche, in der oberen Breitenstraße, am Brink, dem Neumarkt, dem Lingg-Platz, dem Museum, den Spielplätzen an der Vitalisstraße und der Uffhäuser Straße sowie am Kurpark gesetzt. Auch die Bürger- und Dorfgemeinschaftshäuser und Treffpunkte in Kohlhausen, Asbach, Beiershausen, Johannesberg, Petersberg, Hohe Luft, Sorga und Kathus werden ausgestattet.

Drei überdachte Radabstellungen

Zusätzlich sind demnächst drei überdachte Radabstellanlagen in der Ausschreibung. Nach einem Workshop mit engagierten Radler/-innen Ende Januar wurde die geplante Lage einer Radabstellanlage nochmals verändert. Die veraltete, unansehnliche Radabstellanlage am Lingg-Platz wird aufgegeben und ersetzt. Neu hinzukommen eine Radabstellanlage im Bereich Klaustor/Ecke Badestube sowie in der Breitenstraße direkt neben dem NVV-Pavillon. Im Erscheinungsbild ähneln sie den Buswartehallen in der Breitenstraße: Glaspultdach, eine geschlossene Rückwand aus Glas oder Lochblech, zwei Seitenteile mit Holzbelattungen als zusätzlicher Wetterschutz. Bei diesen drei Radabstellanlagen werden die gleichen Edelstahlbügel verbaut wie bei den Radabstellplätzen. Zusätzlich wird ein Schließfachschrank mit voraussichtlich acht Schließfächern pro Abstellanlage angeboten, in dem Helm, Taschen und Einkäufe verwahrt werden können. Die Hälfte der Schließfächer hat eine Ladefunktion. Die beiden Bike-Stationen im Schilde-Park und im Kurpark erhalten ebenfalls baugleiche Schließfach- und Ladeschränke. Zumindest bei der Bike-Station im Schilde-Park, die durch Vanadlismuserscheinungen betroffen war und nun ständig geschlossen ist, wird eine mit RFID-Karte gesicherte Schließfunktion eingebaut. Damit wird zukünftig nur noch angemeldeten Personen der sichere Zugang möglich. Diese Bike-Station richtet sich dann insbesondere an Pendler/-innen, die mit Elektrofahrrädern an den Arbeitsort Innenstadt gelangen und sichere Abstellmöglichkeiten mit Ladefunktion suchen. Die Kreisstadt denkt als besonderen Anreiz an, das Laden kostenlos verfügbar zu machen. An Lösungen für spontan Entschlossene (Radtourist/-innen und Besucher/-innen von Schilde-Halle und wortreich) wird gearbeitet. Wenn die Umrüstung erfolgreich abgeschlossen ist, gibt es hierzu eine gesonderte Information.

Vereinfachungen für Radfahrer*innen in Einbahnstraßen

Bereits im Frühjahr hatte der Fachbereich Ordnungsdienste traßenverkehrsrechtliche Änderungen von sich aus den Weg frei gemacht, dass Radfahrer/-innen im Bereich des Vlämenweges, der August-Gottlieb-Straße, der Lullusstraße und der Wigbertstraße nun entgegen der Fahrtrichtung die Einbahnstraße durchfahren können. Hierdurch ergeben sich vielfach deutlich kürzere, attraktivere Wegeverbindungen im unmittelbaren Innenstadtbereich, die Zeit sparen helfen. Es werden Anreize geschaffen, Wege zur Arbeit, zu öffentlichen Einrichtungen, zum Einkaufen und vieles mehr nicht mit dem eigenen Auto, sondern mit dem Fahrrad zu erledigen. Weitere Teilstrecken sind im Blick, müssen aber noch geprüft werden. Der Fachbereich Technische Dienste, unterstützt durch die Teilnehmer/-innen des Januar-Workshops, fühlt sich bestätigt, dass dies zusammen mit dem „geräuschlosen“ und konfliktfreien Einführen einer Befahrungsmöglichkeit innerhalb der Fußgängerzone funktioniert und die Nutzung des Fahrrades in Bad Hersfeld immer mehr in den Vordergrund rückt. „Wir freuen uns, dass wir mit den geförderten Teilmaßnahmen Schritt für Schritt vorankommen und ein immer besser werdendes Angebot für eine emissionsfreie Mobilität im Innenstadtbereich, aber auch in den Stadtteilen liefern können.“, so Bürgermeister Thomas Fehling. „Die Verwaltung lässt hier nicht nach, sondern wird sich im Rahmen des Förderprojektes auch um Fahrradgaragen am Bahnhof und um eine Beschilderung der Fahrrad-Hauptrouten im Stadtgebiet kümmern.“ +++ pm