Importpreise steigen so stark wie seit 40 Jahren nicht mehr

Gegenüber dem Vormonat Mai stiegen die Importpreise um 1,6 Prozent

Die Importpreise sind im Juni um 12,9 Prozent höher gewesen als vor einem Jahr. Eine etwas höhere Vorjahresveränderung hatte es zuletzt im Oktober 1981 im Rahmen der zweiten Ölpreiskrise gegeben, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Mittwoch mit. Gegenüber dem Vormonat Mai stiegen die Importpreise um 1,6 Prozent. Energieeinfuhren waren im Juni um 88,5 Prozent teurer als im letzten Jahr.

Der begründe sich durch das außerordentlich niedrige Preisniveau des Vergleichsmonats: Im Juni 2020 war die Nachfrage nach Erdöl genau wie in den Monaten April und Mai 2020 aufgrund der Coronakrise schwach, gleichzeitig gab es einen starken Angebotsüberhang. Den größten Einfluss auf die Jahresveränderungsrate für Energie hatten im Juni Erdgas mit einem Plus von 150,0 Prozent und Erdöl mit einem Plus von 81,8 Prozent. Ohne Berücksichtigung der Energiepreise waren die Importpreise im Juni aber immer noch um 7,2 Prozent höher als im Vorjahr. Die Preise für importierte Vorleistungsgüter stiegen im Juni im Vergleich zum Vorjahresmonat um 17,1 Prozent. Gegenüber Juni 2020 verteuerten sich vor allem Eisenerze (+97,4 Prozent), Rohkupfer (+49,9 Prozent), Kunststoffe in Primärformen (+44,0 Prozent), gesägtes und gehobeltes Holz (43,9 Prozent), Furnier-, Sperrholz-, Holzfaser- und Holzspanplatten (+41,8 Prozent), Nicht-Eisen-Metallerze (+41,5 Prozent) sowie Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen (+40,9 Prozent).

Die Preise für importierte Investitionsgüter lagen im Juni lediglich um 0,4 Prozent über denen von Juni 2020. Während unter anderem Speichereinheiten und andere Datenspeicher (-7,2 Prozent) zu niedrigeren Preisen importiert wurden, waren Notebooks (+4,2 Prozent) sowie Kraftwagen und Kraftwagenmotoren (+1,6 Prozent) teurer als im Juni 2020. Verbrauchsgüter waren im Vergleich zum Vorjahr 1,3 Prozent teurer, Gebrauchsgüter waren dagegen um 0,1 Prozent billiger. Die Importreise für landwirtschaftliche Güter lagen 7,6 Prozent über denen von Juni 2020. Während sich insbesondere Naturkautschuk (+49,1 Prozent), Rohkaffee (+30,1 Prozent) und Getreide (+19,6 Prozent) gegenüber dem Vorjahresmonat stark verteuerten, wurden lebende Schweine (-12,6 Prozent) und Nüsse (-12,5 Prozent) nach wie vor zu niedrigeren Preisen importiert.