IG Münsterfeld beging ersten „Tag der offenen Türen“

Von der einstigen Ami-Kaserne zu einem blühenden Ort zum Arbeiten und Leben

Der Vorstand der Interessengemeinschaft (IG) Münsterfeld mit den Ehrengästen beim Tag der offenen Türen im Fuldaer Münsterfeld: Edith Mause, Michael Brand MdB, Peter Uth, Matthias Rippert, Winfried Jäger, Landrat Bernd Woide und Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld (v.l.)

„Wir im Münsterfeld“ – unter diesem Motto beging die Interessengemeinschaft (IG) Münsterfeld am Samstag im Fuldaer Stadtbezirk Münsterfeld erstmalig einen „Tag der offenen Türen“. „‘Wir im Münsterfeld‘ – mit diesem Motto heiße ich Sie herzlich willkommen und lade Sie gleichzeitig dazu ein, am heutigen ‚Tag der offenen Türen‘ mehr von der Gegend der einstigen Ami-Kaserne – wie sie einst hierzulande genannt worden war – zu einem blühenden Ort zum Arbeiten und Leben wandelte, mehr zu erfahren – und auch darüber, wer sich dahinter verbirgt.“, sagte der Vorsitzende der Interessengemeinschaft Münsterfeld, Peter Uth, anlässlich der Eröffnung des Tages der offenen Türen der Interessengemeinschaft am Samstag in Fulda.

„Arbeiten und Leben“, das Logo der IG, gestaltete sich von Beginn an der Aktivität der Interessengemeinschaft Münsterfeld als signifikantes Programm. Uth erinnerte in seiner Grußwortansprache an den Zustand des Münsterfeldes vor fast 25 Jahren, als die Interessengemeinschaft gerade ihre Aktivitäten aufgenommen hatte sowie an die Zeit, als er selbst im August 1994 das erste Mal mit einem ehemaligen, zurückgebliebenen US-Soldaten in das Münsterfeld gekommen war und dieser ihm das Panzergelände zur Pacht angeboten hatte. Knapp vier Wochen später zog Uth mit einem Betriebsteil ins Münsterfeld – etwa fünf Monate später, nachdem die Amerikaner das Gebiet verlassen hatten. „Das war ein Platz mit Natodraht und Wachhäuschen mit eingeschlagenen Fensterscheiben.“, erinnert sich Uth. Menschenleer und ohne Leben sei die Gegend des damaligen Münsterfeldes gewesen. Umso erfreulicher ist es, heute sehen zu können, wie sich die einstige Gegend des Fuldaer Münsterfeldes gemausert- und damit ins Positive entwickelt hat. „Damals hätte ich mir diese Entwicklung nicht vorstellen können.“, bekundet Uth.

„Wir im Münsterfeld“

Hinter dem Motto „Wir im Münsterfeld“ verbergen sich mit der gleichnamigen IG, die kein – wie oft fälschlicherweise betrachtet – Gewerbeverein – zumindest nicht im klassischen Sinne – ist, sondern ein Zusammenschluss bestehend aus Unternehmer, Führungskräfte und Unternehmen, die sich erstmals im Jahr 2008 im Münsterfeld zusammengefunden haben, um ihre Probleme, aber auch Visionen, über das damals noch schwach strukturierte Gebiet Münsterfeld zu teilen, produzierende Unternehmen, Religionsgemeinschaften, Gewerbetreibende, Soziale Einrichtungen, Gastronomie und Menschen, die im Münsterfeld leben und heimisch geworden sind.

Die Geschichte des Münsterfeldes geht bis in die Geschichte 1427 zurück

Die Geschichte des Fuldaer Münsterfeldes reicht bis in die Geschichte des 15. Jahrhunderts. Historisch hatte das Münsterfeld ursprünglich als Schlachtfeld gestanden und war in diesem Kontext in kriegerische Handlungen verstrickt. So erwuchs aus dem Münsterfeld später die Kaserne und fungiert heute als ein Ort zum Arbeiten und Leben in Fulda. „Das Besondere am Münsterfeld ist sicher seine Geschichte und, dass es sich strukturiert hat.“, sagt Uth. Erstmals positiven Aufwind erfuhr die Entwicklung des Fuldaer Münsterfeldes unter dem damaligen Fuldaer Oberbürgermeister, Gerhard Möller a. D.. Möller habe sich insbesondere was die Unternehmensansiedlungen anbetrifft, persönlich sehr stark engagiert. Mit seinem politischen Wirken stärkte er auch die 2009 gegründete IG Münsterfeld e.V.

Das Münsterfeld – eine heterogene Gemeinschaft

„Dem Fuldaer Münsterfeld gehört heute eine heterogene Gemeinschaft an – bestehend aus verschiedenen Bereichen, die alle dasselbe Ziel haben: Das Gebiet in eine positive Richtung zu entwickeln und dabei als gemeinsames Sprachrohr aufzutreten.“, so Uth abschließend. Denn politisch vertreten sind die IG-ler in diesem Sinne nicht.

OB Wingenfeld: „Das Münsterfeld den Menschen näherbringen!“

Fuldas Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld lobte gestern in seinem Grußwort zur Eröffnung des Tages der offenen Türen der IG Münsterfeld die Vielfalt und die Qualität, die sich im Münsterfeld findet. Ein Tag der offenen Türen, so Wingenfeld, sei eine gute Gelegenheit, um dies zu präsentieren – vor allem aber auch dies den Menschen näherzubringen. Bezugnehmend auf den in unmittelbarer Nähe gelegenen Stadtteil Haimbach sagte Wingenfeld, dass es uns Ansporn sein muss, Wohnen, Arbeiten und Bildung in Einklang zu bringen. Abschließend dankte er allen, die sich in der Interessengemeinschaft engagieren.

Landrat Bernd Woide: „Das Münsterfeld zeichnet Stadt, aber auch die Region Fulda aus!“

Grüße des Landkreises überbrachte gestern Landrat Bernd Woide (CDU). In der Ausrichtung seines Grußwortes schloss er sich seinem Vorredner, Oberbürgermeister Dr. Wingenfeld, an. Woide dankte der Interessengemeinschaft für die Idee des Tages der offenen Türen. Den Menschen das Münsterfeld nannte er einen guten Slogan, der Programm werden müsse, denn das Münsterfeld sei attraktiv. „Als ich 1999 – damals noch als Bürgermeister der Stadt Fulda – hierhergekommen war, sah das hier noch sehr viel anders aus.“, so Woide. Das Münsterfeld, so Woide, würde deshalb nicht nur die Stadt-, sondern auch die Region Fulda auszeichnen. Das Kalkül, mit unternehmerischer Weitsicht in einem Zusammenschluss über Chancen und Risiken zu diskutieren, findet er einen guten und wichtigen Ansatz – auch vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels, „der uns auch in der Stadt und der Region weiter in Atem hält. In diesem Kontext sagte er, vor allem an die jungen Besucherinnen und Besucher gerichtet, dass es neben einem Studium auch viele, viele Alternativen gibt – auch im Münsterfeld.

Michael Brand MdB: „Den Freihandel verteidigen und die Offenheit beibehalten!“

„Eine Erfolgsgeschichte!“ ist nach Ansicht des hiesigen CDU-Bundestagsabgeordneten, Michael Brand MdB, die Entwicklung des Fuldaer Münsterfeldes von einer einstigen Kaserne in ein dynamisches Wirtschaftsareal. „Das ist vor allem denen zu verdanken, die heute hier zusammensitzen.“, so Brand. Daneben betonte der Bundestagsabgeordnete, dass Freiheit heutzutage keine Selbstverständlichkeit mehr ist: „Der heutige Tag und dieser Ort, ist auch eine Aufforderung an uns, Freiheit nicht als etwas Selbstverständliches anzusehen und vor allem aber auch, die deutsch-amerikanische Freundschaft zu pflegen. Denn diese ist mehr als ein Präsident oder eine Regierung, sie verbindet uns – auch in der Region Fulda.

Bezugnehmend auf das Wohltätigkeitskonzert der Bundeswehr am 11. September 2018 in der Orangerie Fulda sagte Brand: „Dies ist auch ein starkes Signal, um deutlich zu machen, dass dieser Ort besonders ist, dass wir Tradition pflegen wollen, dass wir aber nicht nur zurückschauen, sondern auch nach vorne und damit das gestalten wollen, als Gewerbetreibende, als Institution, hier im neuen Münsterfeld, aber eben auch unsere Freiheit in einer Zeit, in der auch viele über Zölle, über Strafzölle in den USA, der Europäischen Union, in China, auch den Geschäften und dem Handel in der Region erheblichen Schaden zufügen. Und daher ist mein Grußwort auch ein Plädoyer dafür, dass wir den Freihandel verteidigen und dass wir die Offenheit behalten. Zumal es in der Stadt- und dem Landkreis Fulda eine Reihe von Unternehmen gibt, die unter dieser Politik von Abschottung wirklich massiven Schaden erleiden. Deshalb müssen wir unsere Anstrengungen erhöhen, dass wir in Kooperation, in Offenheit und Freundschaft mit den USA und anderen Ländern unsere Zukunft, unseren Wohlstand hier gestalten und auch erhalten und ausbauen.“ +++ jessica auth