
Berlin. Die IG Metall hält es für "unvermeidlich", die Rente zum zentralen Thema im Bundestagswahlkampf zu machen. "Die Angst vor Altersarmut ist bei den Menschen so stark verbreitet, dass alle gesellschaftlichen Akteure gut daran tun, das Thema aufzugreifen", sagte ihr Sozialexperte, das geschäftsführende Vorstandsmitglied Hans-Jürgen Urban der "Stuttgarter Zeitung" und den "Stuttgarter Nachrichten".
Das müssten die demokratischen Parteien auch leisten, um das Vertrauen in die Problemlösungsfähigkeit der Politik zurückzugewinnen. Der Vorwurf von Kanzlerin Angela Merkel (CDU), die Gewerkschaft fördere den Rechtspopulismus, habe ihn erschreckt. "Ich halte diese Äußerung für gänzlich unpassend, ja für indiskutabel." Nicht Interessenvertreter, die "begründete Sorgen" aufgreifen und Lösungsvorschläge erarbeiten, förderten den Zulauf der Rechtspopulisten, sondern diejenigen, die vor allem die jungen Menschen damit allein ließen. Das Rentenkonzept von Sozialministerin Andrea Nahles (SPD) sei aus Sicht der IG Metall "ein weiterer Schritt in die richtige Richtung", geht ihr aber nicht weit genug. Eine Rentenkommission, wie sie in der CDU für die nächste Legislaturperiode erwogen wird, lehnt Urban ab.
"Ich glaube, dass wir nicht noch mal eine Kommission brauchen, die umfassend das Thema hin- und her wälzt", sagte er. "Mir wäre es lieber, wenn bei der Bundestagswahl Mehrheiten zustande kämen, die es ermöglichen, den nächsten, überfälligen Schritt beim solidarischen Wiederaufbau des Alterssicherungssystems zu machen." Die Riester-Förderung müsse abgebaut werden. "Ich sehe keine Rechtfertigung mehr für Milliardensubventionen in einen Versicherungszweig, der seine sozialpolitische Zielsetzung nicht erfüllt hat", sagte Urban. Wer einen Riester-Vertrag abgeschlossen habe, müsse allerdings "eine verlässliche Perspektive für sein Produkt haben" und dürfe jetzt nicht der Verlierer sein. +++
Weder Vertagen noch Aussitzen noch Stückwerk helfen weiter! Man muß das Thema nur richtig anpacken, um die Rente wetterfest zu machen. Eine Rentenkommission könnte hilfreich sein, wenn sie freie Hand im Sinne der sozialen Gerechtigkeit hätte!
Und im übrigen: Es gehen auch höhere Renten bei gleichbleibenden Beiträgen! Postfaktisch argumentieren die, die dies unterschlagen, also fast alle!
Fallen Sie nicht auf diese einäugigen Ökonomen, diese unbelehrbaren Rentenpolitiker, diese unsozialen Arbeitgeber, diesen fantasielosen Bsirske, diese fantasielosen Medien herein! Und jetzt redet auch noch Nahles Unsinn - nicht Beamtennüchternheit, nicht Haltelinie ist gefragt, sondern Kreativität und Mut!
Außergewöhnliche Zeiten (Herausforderung durch Demografie) erfordern außergewöhnliche Maßnahmen! So wie z.B. 1957, als Adenauer eine umfassende Rentenreform im Sinne eines Paradigmenwechsels durchsetzte. Heute ist es wieder soweit. Warum nicht auch eine grundsätzliche Änderung der Rentenformel in Betracht ziehen? Neben Arbeit auch die Produktionsfaktoren Boden und Kapital beitragspflichtig machen, d.h. endlich auch die Wohlhabenderen entsprechend ihren Möglichkeiten in die Finanzierung mit einbeziehen (dieser Vorschlag wird interessanterweise von keiner Seite verfolgt, obwohl naheliegend!)? Dies würde auch die Problematik des Schrumpfens des Produktionsfaktors Arbeit durch die fortschreitende Digitalisierung und Sharing Economy lösen!
Das Ziel ist klar: Altersarmut beseitigen bzw. verhindern, daher Erhöhung des Rentenniveaus auch für die nächste Generation, ohne die Rentenbeiträge der arbeitenden Bevölkerung weiter zu erhöhen! Das soll nicht gehen? Gehirn einschalten und kreativ rangehen! Auch Adenauer hat seinerzeit das Unmögliche geschafft. Aber wo ist heute Adenauer?
Bis das passiert, mein Tip:
http://youtu.be/BgVWI_7cYKo
http://youtu.be/TgAi7qkD8qg
http://youtu.be/mQvThNJkKbA
Viel Spaß beim Anhören.