IG-Metall-Chef will Tesla die Stirn bieten

Hofreiter mahnt Tesla zu "fairen Arbeitsbedingungen"

IG-Metall-Chef Jörg Hofmann hält wenig von einer Glorifizierung des US-Unternehmers und Tesla-Chefs Elon Musk. „Herr Musk setzt sich in ein gemachtes Nest“, sagte Hofmann der Wochenzeitung „Die Zeit“. Musk habe wenig zu der Zuliefererstruktur beigetragen, von der er seit Jahren profitiere. „Auch in Grünheide, wo Tesla jetzt eine Fabrik baut.“ Hofmann fürchtet, dass Tesla womöglich deswegen eine europäische Aktiengesellschaft (SE) gegründet habe, um „die deutsche Mitbestimmung zu umgehen, die in der SE nicht vorgeschrieben ist“.

Man werde sehen, wie sich das konkret gestalte. „Und dann gibt es noch die Frage, ob er die Löhne tarifvertraglich regelt oder nach Gutsherrenart.“ Dem Tesla-Chef will Hofmann selbstbewusst begegnen: „Wir können Elon Musk nur sagen: Herzlich willkommen im Land der Mitbestimmung und der Tarifverträge. In einem Land, wo Ökologie und Soziales nicht als Widerspruch, sondern als gegenseitige Bedingung gesehen werden. Und wo Demokratie nicht am Werkstor endet.“

Hofreiter mahnt Tesla zu „fairen Arbeitsbedingungen“

In der Debatte um Arbeitnehmerrechte bei der künftigen Gigafactory von Tesla in Brandenburg mahnt der Vorsitzende der Grünen-Bundestagsfraktion, Anton Hofreiter, Arbeitsbedingungen, Vergütung und Mitbestimmung sollten unbedingt mit denen bei anderen Autoherstellern in Deutschland vergleichbar sein. „Der Job in der Autoindustrie erfordert viel Kompetenz und Leistungsbereitschaft“, sagte Hofreiter dem „Handelsblatt“. „Entsprechend sollten anständige Bezahlung und faire Arbeitsbedingungen selbstverständlich sein.“ Die Mitbestimmung der Beschäftigten und Tarifverträge hätten sich gerade in Krisenzeiten bewährt. „Dies auch in Zukunft sicherzustellen, sollte für ein Unternehmen wie Tesla, das sich der Nachhaltigkeit verschrieben hat, eine Selbstverständlichkeit sein“, sagte Hofreiter.