IAB: Große regionale Unterschiede bei Jobchancen für Arbeitslose

Der Jobaufschwung komme bei vielen, vielen Menschen gar nicht an

Arbeit, Bau

Nürnberg. Die Chancen von Arbeitslosen, einen Job zu finden, sind in Deutschland zwar gestiegen – doch die regionalen Unterschiede sind groß: Das geht aus neuen Zahlen des Nürnberger Instituts für Arbeits- und Berufsforschung (IAB) hervor, über die die Zeitungen der Funke-Mediengruppe berichten. Danach kamen im zweiten Quartal diesen Jahres im Bundesdurchschnitt rechnerisch 2,7 Erwerbslose auf eine offene Stelle – im Vorjahreszeitraum waren es noch 3,1 Erwerbslose, vor vier Jahren 3,7.

Doch vor allem im Osten Deutschlands und in Nordrhein-Westfalen ist die Relation viel ungünstiger: Am schlechtesten schneidet Mecklenburg-Vorpommern ab, wo auf jede offene Stelle rechnerisch 4,7 Arbeitslose kommen. In Sachsen-Anhalt beträgt die Quote 4,4, in Nordrhein-Westfalen 3,9. Im Spitzenreiterland Bayern liegt das Verhältnis dagegen nur bei 1,4, gefolgt von Baden-Württemberg mit 1,9 und Thüringen mit 2,3 Erwerbslosen pro eine offene Stelle.

Die Daten hatte die Linken-Fraktionsvize Sabine Zimmermann bei den IAB-Wissenschaftlern der Bundesagentur für Arbeit angefordert. Sie sagte den Zeitungen, die Zahlen seien „kein Grund zum Jubeln“. In der Realität kämen auf jede noch so schlecht bezahlte, befristete oder geringfügig entlohnte Stelle deutlich mehr Menschen, die eine auskömmliche Arbeit suchten. Der Jobaufschwung komme bei „vielen, vielen Menschen gar nicht an.“ Notwendig sei daher „endlich wieder eine aktive Arbeitsmarktpolitik“, so Zimmermann. Zudem zähle das IAB unterschiedslos befristete, Vollzeit- und Teilzeitstellen, Minijobs und Anstellungen bei Leiharbeitsfirmen als offene Stellen. +++