Hünfeld: Gedenken an die Reichspogromnacht

Zwischen dem geschäftigen Treiben des Hünfelder Martinsmarktes fand auch ein Moment des stillen Gedenkens statt. Bürgermeister Benjamin Tschesnok und Stadtverordnetenvorsteher Berthold Quell legten an der Gedenktafel in der Rathausgasse ein Blumenbukett nieder, um an die ehemaligen jüdischen Mitbürger der Stadt zu erinnern, die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft wurden. Mit der stillen Zeremonie erinnerten sie an die dunklen Kapitel der deutschen Geschichte.

Die Reichspogromnacht am 9. November 1938 gilt als Beginn der systematischen und immer brutaleren Verfolgung der jüdischen Bevölkerung im Deutschen Reich. Auch in Hünfeld waren jüdische Familien betroffen. Nur wenigen gelang es, durch Flucht oder Auswanderung dem Terror der Nationalsozialisten zu entkommen. 14 jüdische Bürgerinnen und Bürger Hünfelds wurden in den Vernichtungslagern ermordet. An sie erinnern heute die sogenannten Stolpersteine, die vor ihren ehemaligen Wohnhäusern in das Pflaster eingelassen sind.

In jener Nacht vor 87 Jahren schlossen sich auch in Hünfeld Anhänger des NS-Regimes zusammen, um die Synagoge an der Ecke Bahnhofstraße/Gartenstraße in Brand zu setzen. Das Gebäude wurde vollständig zerstört. Bis heute ist es dem Stadtarchiv nicht gelungen, eine fotografische Abbildung der ehemaligen Synagoge zu finden. +++


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