Hünfeld erhielt Bewilligungsbescheid zur Aufnahme in das Förderprogramm „Die Soziale Stadt“

Stadt hat viele Initiativen ergriffen

Stefan Schwenk, Bürgermeister der Stadt Hünfeld

Hünfeld. Am Mittwoch übergab Priska Hinz (Bündnis 90/ Die Grünen), Hessische Staatsministerin für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, im Rathaussaal Hünfeld, den Bewilligungsbescheid zur Aufnahme in das Förderprogramm „Die Soziale Stadt“ für das Gebiet Nord-Ost in Hünfeld an den Bürgermeister der Stadt Stefan Schwenk (CDU). Die Stadt im Landkreis Fulda hatte sich um den Zuwendungsbescheid im Kontext des Förderprogrammes „Die Soziale Stadt“ beworben.

Priska Hinz (Bündnis 90/ Die Grünen) übergab Bescheid an Bürgermeister Schwenk„Heute ist ein sehr guter Tag für unsere Stadt“, so Stefan Schwenk, Bürgermeister der Stadt Hünfeld, zu Beginn seiner Rede. Wie dieser heute mitteilte, habe die Stadt Hünfeld, in der Vergangenheit, von dem Förderprogramm, bereits erheblich profitiert. Sehr gute Erfahrungen habe man demnach vor allem in den südlichen Quartieren des Stadtquartieres gemacht. „Dort haben wir heute einen großen Mietwohnungsbestand. In der Vergangenheit hatten wir dort einige Probleme“, so das Hünfelder Stadtoberhaupt. Hünfeld selbst habe hier in der Vergangenheit viele Initiativen ergriffen, um dort eine „Verbesserung des Wohnumfeldes“ zu erreichen und für eine „gute soziale Durchmischung“ zu sorgen. In die Lage versetzt, um dort wirklich nachhaltig tätig werden zu können, habe die Stadt, erst das Förderprogramm „Soziale Stadt“. Erreicht werden konnten dort mit dem Programm beispielsweise die Errichtung einer Freizeitanlage, ein Jugend- und Familienzentrum oder die Kinderkrippe, die „Villa Kunterbunt“. Heute erinnern kaum mehr Negationen an das Quartier. Vielmehr habe es heute – ein soziales und kulturelles Eigenleben entwickelt.

Priska Hinz (Bündnis 90/ Die Grünen), „Im Hünfelder Nordend, wo dieses Programm zum Tragen kommen soll, haben wir eine besondere Situation, die davon gekennzeichnet ist, dass der überwiegende Wohnungsbestandteil dort in den 50er und 60er Jahren entstanden ist. In Teilen haben wir zu verzeichnen, dass es dort keine gesunde Durchmischung von jungen Familien und Senioren gibt. Auch mangelt es an Treffpunkten, an diesen sich ein Gemeinschaftsleben entwickeln kann“, so Bürgermeister Schwenk. Zwar liege, wie der Hünfelder Bürgermeister heute darlegte, vor Hünfeld viel Arbeit, birge dies aber auch für die Stadt viele Chancen. Wichtig sei aber auch, dass die Bürgerinnen und Bürger das Quartier helfen mitzugestalten, annehmen und natürlich auch nutzen. „Ich bin guter Dinge, dass uns dies auch in unserem Norden gelingen wird“, so Schwenk, der hofft, dass der Abschlussbericht, den die Stadt Hünfeld voraussichtlich in 10 Jahren vorlegen wird, eine ebensolche Erfolgsgeschichte sein wird, wie derjenige im vergangenen Jahr über die Fördermaßnahmen im Tiergartenviertel der Stadt.

„Unser Anliegen für eine nachhaltige Stadtentwicklung in Hessen ist, Stadtteile als soziale Einheiten zu stabilisieren – denn hier pulsiert das städtische Leben, hier sollen sich Bürgerinnen und Bürger zu Hause fühlen. Mit dem Programm „Soziale Stadt“ fördern wir daher Projekte, die Hessens Stadtteile lebenswerter machen und binden dabei die lokalen Akteure sowie die Bürgerinnen und Bürger in den Entwicklungsprozess ein“, sagte Stadtentwicklungsministerin Priska Hinz heute bei der Übergabe eines Förderbescheides über 55.000 Euro an Hünfelds Bürgermeister Stefan Schwenk. Das Quartier „Nord- und Ostend Hünfeld“ wird 2016 neu in das Bund-Länder-Städtebauförderprogramm „Soziale Stadt“ aufgenommen. Ziel des Programms „Soziale Stadt“ ist es, Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf zu fördern und dabei auf die jeweiligen Besonderheiten des Quartiers oder des Stadtteils einzugehen. Um genau diese Besonderheiten im „Nord- und Ostend Hünfeld“ herauszuarbeiten und festzustellen, wo ein besonderer Handlungsbedarf besteht, wird nun zunächst ein integriertes Stadtentwicklungskonzept erarbeitet. Mit den Geldern aus dem überreichten Förderbescheid können, gemeinsam mit dem Eigenanteil der Stadt, Investitionen in Höhe von 80.000 Euro finanziert werden.

Integration, schönere Freiflächen und Nahversorgung

Bei dem Fördergebiet „Nord- und Ostend Hünfeld“ handelt es sich um ein Siedlungsgebiet aus den 50er und 60er Jahren. Überwiegend wohnen hier ältere Menschen, es findet jedoch auch ein Zuzug von jungen Familien mit Migrationshintergrund statt. Somit besteht ein Integrationsbedarf zwischen alteingesessenen Bürgerinnen und Bürgern des Quartiers und den Zugezogenen. Wichtig erscheint auch die Verbesserung der Freiflächen, Sportanlagen und Spielplätze. Um das Quartier aufzuwerten, wird auch darüber nachgedacht, wie die Nahversorgung verbessert werden kann und ob die Ansiedelung von gastronomischen Angeboten möglich ist. „Das Programm „Soziale Stadt“ leistet einen wichtigen Beitrag zur Stärkung unserer Städte. Ich bin überzeugt, dass die Bewohnerinnen und Bewohner des geförderten Stadtgebiets in Hünfeld die Möglichkeit nutzen werden, sich zu engagieren und aktiv an der Entwicklung ihres Stadtteils mitzuwirken“, betonte die Ministerin. Hünfeld konnte schon mit dem Standort „Tiergarten/Schulviertel“ aus dem Programm „Soziale Stadt“ profitieren. Diese Maßnahme ist bereits abgeschlossen. „Am ersten Förderstandort wurden beachtliche städtebauliche Erfolge erzielt. Die Erfahrungen, die dort gesammelt wurden, können nun auch für den neuen Förderstandort genutzt werden“, erklärte Priska Hinz abschließend.

Die Finanzhilfen für das Programm „Soziale Stadt“ von Bund und Land betragen in diesem Jahr insgesamt rund 20,9 Millionen Euro und werden um einen Komplementäranteil der Kommunen ergänzt, so dass 2016 zusammen rund 31,3 Millionen Euro zur Verfügung stehen. +++ (jessica auth)