Hünfeld: Besserer Schutz bei Starkregen

In Ergänzung zum Starkregenfrühwarnsystem des Landkreises Fulda will die Stadt Hünfeld 16 weitere Messstellen und Sensoren installieren. Der Landkreis Fulda hatte nach Angaben von Bürgermeister Benjamin Tschesnok die Installation von acht Messpunkten geplant. Im Rahmen der Förderkulisse „Starke Heimat“ des Landes Hessen will die Stadt ergänzende Gewässerpegel, Niederschlagsmessstationen und Kanalwächter installieren. Die Arbeiten werden in den nächsten Wochen durchgeführt.

Gewässerpegel sollen in Roßbach in der Steinbacher Straße, in der Georgstraße in Kirchhasel, an der Kreuzstraße in Großenbach, an der Haselbrücke bei Großenbach, in der Fuldaer Straße in Hünfeld, in der Dammersbacher Straße in Nüst, am Überführungsbauwerk An der Hardt in Mackenzell, in der Bornstraße in Oberrombach, in der Schlitzer Straße und am Königsküppel in Michelsrombach sowie in dem künftigen Neubaugebiet in Michelsrombach installiert werden. Niederschlagsmessstationen will die Stadt am Vereinshaus Roßbach, an den Feuerwehrhäusern in Malges und Großenbach, am Parkhaus Am Rathaus in Hünfeld, am Vereinshaus in Dammersbach, an den Bürgerhäusern Rückers und Rudolphshan sowie am Vereinshaus Michelsrombach errichten. Weiterhin plant die Stadt im Rahmen des Programms sogenannte Kanalwächter in der Ulsterstraße in Roßbach, der Klingelstraße in Hünfeld sowie der Allmuser Straße in Dammersbach einzubauen. Die mit den Messstationen gewonnenen Daten fließen nicht nur ein in die kreisweite Starkregen-Gefahrenkarte, sondern sollen auch von den IT Schülern der Konrad Zuse Schule, die für die Stadt Hünfeld ein Starkregensimulationsprogramm entwickelt haben, genutzt werden. Die Sensoren werden sogenannte offene Schnittstellen erhalten, dass sie sowohl für das Programm des Kreises als auch die weitergehenden städtischen Entwicklungen genutzt werden könnten.

Durch die Echtzeitmessung von Niederschlägen, Wasserständen an Fließgewässern und des Abflussverhaltens in den Kanalleitungen werden Daten erhoben, die in einem Cloud-System eingespielt werden können. Hinzu kommen Daten des Deutschen Wetterdienstes und Regenradar-Karten, die gemeinsam mit einer künstlichen Intelligenz ausgewertet werden sollen. Sobald das System Überflutungsrisiken erkennt, werden nicht nur die Stadtverwaltung, sondern auch Hilfskräfte wie die Feuerwehren sowie die Bevölkerung informiert. Die Alarmierung kann dann über Web, App oder SMS sowie am Telefon erfolgen. Dazu ist dann eine einmalige Anmeldung in diesem System, mobilen Endgeräten oder dem PC erforderlich. Nach Angaben von Bürgermeister Tschesnok hat das System den großen Vorteil, dass Gefahrensituationen frühzeitig erkannt werden können, damit der städtische Bauhof beispielsweise Abflusshindernisse und Verstopfungen an Einläufen beseitigen und die Feuerwehren eine längere Vorwarnzeiten haben. Bei drohenden Gefahren können auch die Bürger direkt und unmittelbar gewarnt werden. Die Gesamtkosten für den städtischen Haushalt betragen nach Angaben des Bürgermeisters rund 57.500 Euro, davon trägt das Land Hessen rund 90 Prozent. +++ pm