Hongkonger Aktivist Joshua Wong festgenommen

Der Hongkonger Aktivist Joshua Wong ist festgenommen worden. Das wurde am Donnerstag über den Twitter-Account Wongs mitgeteilt. Die Festnahme erfolgte demnach aufgrund der Teilnahme an einer "unerlaubten Versammlung" im Oktober 2019. Zudem wird ihm offenbar ein Verstoß gegen das Vermummungsverbot vorgeworfen. Weitere Details wurden zunächst nicht mitgeteilt. Im vergangenen Jahr hatte es starke Proteste gegen die Einmischung Festlandchinas in die Politik der Sonderverwaltungszone Hongkong gegeben. Ende Juni 2020 wurde trotz massiver Proteste ein sogenanntes Sicherheitsgesetz für Hongkong verabschiedet. Dieses greift stark in die Autonomie der Sonderverwaltungszone ein. Wongs Partei "Demosisto" ("Steh für das Volk") hatte sich als Reaktion auf das Sicherheitsgesetz aufgelöst. Der 23-jährige Aktivist gilt als eine der einflussreichsten Figuren in Hongkong. Bei Protesten im Jahr 2014 hatte er erstmals breite internationale Aufmerksamkeit erlangt.

Trittin verurteilt Wong-Festnahme

Grünen-Außenpolitiker Jürgen Trittin sieht in der zwischenzeitlichen Festnahme des Hongkonger Aktivisten Joshua Wong einen "weiteren Schlag ins Gesicht der Demokratiebewegung" in Hongkong. "Es ist klar, worum es geht: um Einschüchterung und Repression", sagte Trittin dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland". Erneut sei das von China entwickelte und völkerrechtlich verbindliche Prinzip "Ein Land, zwei Systeme" von Peking mit Füßen getreten worden, so der Grünen-Politiker. "Es geht nicht um Recht, sondern um das Recht des Stärkeren. Die fortgesetzten Repressionen brauchen eine klare europäische Antwort." Deutschland habe in seiner Ratspräsidentschaft dafür eine klare Verantwortung. Wong war am Donnerstagmittag (Ortszeit) festgenommen worden. Die Festnahme soll im Zusammenhang mit einem Protest im vergangenen Oktober stehen, bei dem er gegen das damals geltende Vermummungsverbot verstoßen haben soll. Wie Joshua Wong dem RND bestätigte, is t er inzwischen wieder auf freiem Fuß. Er müsse sich in einer Woche vor Gericht verantworten, fügte er hinzu. Seine Vertrauten sagten dem RND, Wong wolle später vor dem Polizei-Hauptquartier in Hongkong Fragen beantworten.


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