Der Krankenstand in den Landkreisen Fulda und Vogelsberg bleibt weiterhin auf einem besorgniserregenden Niveau. Im ersten Halbjahr 2024 lag er mit 6,2 Prozent deutlich über dem hessischen Durchschnitt von 5,9 Prozent. Dies geht aus einer aktuellen Sonderanalyse der DAK-Gesundheit hervor, die die Krankschreibungen ihrer Versicherten in der Region ausgewertet hat.
Jeder Beschäftigte durchschnittlich 11,3 Tage krank
Konkret bedeutet dies, dass jeder Beschäftigte in Fulda und Vogelsberg im ersten Halbjahr 2024 durchschnittlich 11,3 Tage krankheitsbedingt gefehlt hat. Insgesamt kamen auf 100 DAK-versicherte Beschäftigte rund 1.128 Ausfalltage – ein Anstieg von 10,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Christian Beser, Chef der DAK-Gesundheit in Fulda und Alsfeld, sieht dringenden Handlungsbedarf: „Dieser anhaltend hohe Krankenstand ist alarmierend und sollte ein Weckruf für die Arbeitgeber sein. Die Gesundheit der Beschäftigten zu schützen, ist nicht nur eine soziale Verantwortung, sondern stärkt auch die Leistungsfähigkeit und den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens. Ein verstärktes betriebliches Gesundheitsmanagement könnte hier eine wirksame Antwort sein.“
Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems führen die Statistik an
Die meisten Fehltage wurden durch Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems verursacht (216 Fehltage je 100 Versicherte), gefolgt von Atemwegserkrankungen (207 Fehltage) und psychischen Erkrankungen (202 Fehltage). Besonders besorgniserregend ist der Anstieg der Fehltage aufgrund psychischer Erkrankungen, der hessenweit bei 20 Prozent liegt.
Hitze als zusätzliches Gesundheitsrisiko
Eine weitere Sonderanalyse der DAK-Gesundheit in Zusammenarbeit mit dem IGES Institut zeigt, dass auch Hitze ein Gesundheitsrisiko für Beschäftigte darstellt. In Hessen fühlt sich jeder sechste Beschäftigte während der Arbeit bei Hitze stark belastet. Besonders betroffen sind Menschen mit chronischen Erkrankungen. Obwohl bisher nur 1,5 Prozent der Beschäftigten aufgrund hitzebedingter Gesundheitsprobleme gefehlt haben, verdeutlicht dies die Notwendigkeit, auch diesem Aspekt im betrieblichen Gesundheitsmanagement Rechnung zu tragen.
Fazit: Der hohe Krankenstand in Fulda und Vogelsberg erfordert ein entschlossenes Handeln von Arbeitgebern. Ein verstärktes betriebliches Gesundheitsmanagement, das sowohl physische als auch psychische Belastungen berücksichtigt und auch auf neue Herausforderungen wie Hitze reagiert, ist dringend erforderlich, um die Gesundheit der Beschäftigten zu schützen und die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Region zu erhalten. +++
