Hochschule Fulda prüft Angebote für Flüchtlinge

Fulda. „Laut einer Studie des Bundesamtes für Migration aus dem letzten Jahr haben rund 15 Prozent der Asylbewerberinnen und -bewerber eine Hochschule besucht und etwa der gleiche Anteil ein Gymnasium. Das zeigt, dass Flüchtlinge auch ein Potenzial für die Hochschule sein können“, erklärte der Präsident der Hochschule Fulda, Prof. Dr. Karim Khakzar. „Wir prüfen derzeit spezielle Angebote für Flüchtlinge, um deren Einstieg in das deutsche Hochschulsystem zu erleichtern. Dazu zählen unter anderem Deutschkurse und ein Vorbereitungssemester.“

Der Hochschulpräsident hatte sich anlässlich der Begrüßung der neuen internationalen Studierenden mit dem Hessischen Bevollmächtigten für Integration und Antidiskriminierung, Staatssekretär Jo Dreiseitel und dem Ersten Kreisbeigeordneten des Landkreises Fulda, Frederik Schmitt zu einem Gespräch getroffen, bei dem es um mögliche Angebote der Hochschule Fulda für Flüchtlinge ging. Bereits jetzt seien Flüchtlinge von den Kosten für Sprachkurse und Gasthörerschaft befreit, so der Präsident. Auch der Career Service für internationale Studierende hat sich Flüchtlingen geöffnet.

Staatssekretär Dreiseitel, der bei seinen Besuchen der WIR-Regionen Hessens am Donnerstag in Fulda Station gemacht hatte, freute sich über das Engagement der Hochschule: „Genau diese aktive Integrationspartnerschaft ist ein wichtiges Ziel des Landesprogramms WIR, das mir am Herzen liegt. Nur in einer gemeinsamen Anstrengung aller Ebenen werden wir die Herausforderungen, die sich auch durch die aktuell hohe Zahl der Zuwanderung nach Hessen ergeben, meistern. Davon bin ich zutiefst überzeugt.“

Auch Frederik Schmitt, Erster Kreisbeigeordneter des Landkreises Fulda bestätigte die gemeinsamen Bemühungen: „Sehr viele Flüchtlinge, die zu uns kommen, sind noch so jung, dass sie mit einer Ausbildung oder einem Studium beginnen könnten. Allerdings ist der Spracherwerb die Grundlage für alle weiteren Qualifizierungsansätze. Daher ist es wichtig, dass die verschiedenen Akteure ihre Erfahrungen einbringen und gemeinsam adäquate Bausteine entwickeln, damit auch Flüchtlingen der Weg zu einem Studium offen steht. Aufgrund ihrer internationalen Ausrichtung und hohen interkulturellen Kompetenz ist die Hochschule Fulda ein zentraler Partner in diesem Gestaltungsprozess.“ Derzeit studieren an der Hochschule Fulda über eintausend ausländische Studentinnen und Studenten. Rund 200 fangen in diesem Semester neu an. +++ fuldainfo

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