Hochschule Fulda: Offizieller Startschuss für Transfervorhaben gegeben

Khakzar: „Wissenstransfer, Gesundheit und Lebensqualität zeichnet uns aus!“

Hochschulpräsident Karim Khakzar

Fulda. Seit vielen Jahren arbeitet die Hochschule Fulda erfolgreich mit regionalen Praxispartnern zusammen. Ein Schwerpunkt hierbei ist der Themenbereich „Gesundheit und Lebensqualität“. Nach der positiven Wertung des Gutachtergremiums im Sommer 2017 und der offiziellen Übergabe des Bewilligungsbescheids Ende letzten Jahres konnte das Transfervorhaben „Gesundheit und Lebensqualität fördern – Innovative Modellregion Fulda“ nun zum 1. Januar 2018 planmäßig an den Start gehen. Für das Vorhaben hat die Hochschule Fulda als neue, zentrale, wissenschaftliche Einrichtung das „Regionale Innovationszentrum Gesundheit und Lebensqualität Fulda“ – kurz: RIGL-Fulda gegründet. Der Transfer von Forschungsergebnissen bekommt so einen strukturellen Rahmen. Gefördert wird dies durch das Bund-Länderprogramm „Innovative Hochschule“.

Der Hochschule Fulda stehen über einen Zeitraum von fünf Jahren bis zu zehn Millionen Euro zur Verfügung. Damit soll der regionale Transfer von Ideen, Wissen und Technologien in den Bereichen „Gesundheitsförderung“ und „Lebensqualität“ ausgebaut werden. Als eines von bundesweit 29 geförderten Projekten, kann die Hochschule Fulda den Transfer von Forschungsergebnissen in die Region nun verstärken.

Im Rahmen des Transfervorhabens werden zehn Umsetzungsprojekte, die die regionalen Bedarfe und die Expertise der Hochschule wiederspiegeln, realisiert: „Lebensmittel der Zukunft – Ernährung 2030 in der Region Fulda“, „Versorgungs-, Wohn- und Verpflegungskonzepte für ein selbstbestimmtes Leben im Alter“, „DIWAN: Dialogprozesse und Wanderausstellung für ein gelingendes Zusammenleben in der Einwanderungsgesellschaft“, „Inklusive Bewegungs-, Sport-, Gesundheits- und Freizeitangebote“, „TeSeGe: Prävention entlang des Lebenszyklus – Teilhabe und Seelische Gesundheit in Schulen und Arbeit“, „IntiP: Integration internationaler Pflegekräfte in regionale Einrichtungen der Kranken- und Altenpflege“, „Modellprojekt für diätetische Versorgung im Raum Fulda“, „Beratungsstützpunkt Betriebliche Gesundheitsförderung in KMUs und non-profit Organisation“, „Gesundheitstechnik für die Alltagsbewältigung“ und „Elektrobusse für den Öffentlichen Personennahverkehr Osthessens“. Mit den Projekten sollen Gesundheit und Lebensqualität auf mehreren Ebenen gefördert werden.

Der offizielle Startschuss des Transfervorhaben fiel gestern mit der „Kick-off-Veranstaltung“ auf dem Campus der Hochschule Fulda. Im Beisein von Praxispartnern aus den unterschiedlichen Anlaufstellen, Einrichtungen und Verbänden, dem Regierungspräsidium (RP) Kassel und den beiden, anwesenden Schirmherren, Fuldas Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld und dem Landrat des Landkreises Fulda, Bernd Woide, gab man einen ca. dreistündigen Einblick in den derzeitigen Entwicklungsstand des gemeinsamen Vorhabens sowie in die organisatorischen Abläufe.

Hochschulpräsident Prof. Dr. Karim Khakzar verwies in seiner Ansprache zur Begrüßung auf die vielfältige, positive Resonanz, die die Hochschule durch die Teilnahme am Programm erfuhr und erfährt. Hier ging er auch auf den, seit einigen Jahren an der Hochschule Fulda praktizierten Wissenstransfer ein, der heute zu den festen Aufgaben der Hochschule zählt. Die Idee, sich an der Ausschreibung zu beteiligen, hatten, nach dem Hochschulpräsidenten, neben der Hochschule Fulda noch 167 weitere. Insofern war klar, dass, wenn die Hochschule Fulda vor, gerade einmal, ungefähr 25 bis 30 Anträgen (eingereicht wurden über 120) die genehmigt werden können, bestehen will, ein „sehr überzeugendes und gutes Konzept“ vorgelegt werden muss. Die Entscheidung, mit welchem Themenbereich die Hochschule Fulda vor der Jury punkten sollte, war relativ schnell gefasst: Keine Themen beschreibe die Hochschule Fulda so gut, wie der „Wissenstransfer“, den die Hochschule Fulda im Übrigen schon seit Jahren praktiziert, die „Gesundheit“ und „Lebensqualität“. In der an der Hochschule Fulda neu entstandenen, wissenschaftlichen Einrichtung, der RIGL-Fulda, wie sie abgekürzt genannt wird, sind alle 8 Fachbereiche der Hochschule sowie 70 regionale Praxispartner eingebunden.

Nach Hochschulpräsident Karim Khakzar sei es gerade der Wissenstransfer, die Gesundheit und Lebensqualität, die die Hochschule Fulda auszeichne. Auf diese Bereiche möchte die Hochschule auch zukünftig aufbauen. „Das Programm ist eine herausragende Möglichkeit, die Rolle der Hochschule als Innovationsmotor, als Kern eines ganzen Innovationsnetzwerkes herauszustellen und in der Region auszubauen. Insofern sieht sich die Hochschule Fulda auch in der Pflicht, ihre Verantwortung, die sie für die Gesellschaft hat, in der Region wahrzunehmen.“, so Khakzar, der ergänzend hinzufügt: „Ich wünsche mir sehr, dass das heute der Auftakt von vielen Folgeprojekten ist, der Katalysator für neue Kooperationen, die wir zukünftig, mit den vielen Praxispartnern, die sich bereit erklärt haben, an diesem Thema weiter zu arbeiten, eingehen werden.“

Für die Stadt- und den Landkreis Fulda richteten Fuldas Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld und der Landrat des Landkreises Fulda Bernd Woide ein kurzes Grußwort an die Anwesenden. Auch sie unterstrichen den innovativen Charakter, den die Hochschule Fulda mit „RIGL-Fulda“ zum Ausdruck bringe. Durch RIGL-Fulda würde die Innovation des Bildungsinstitutes in die Region getragen werden. Gleiches gelte aber auch für die Hochschule. Insofern sei RIGL-Fulda auch von einem wechselseitigen Verständnis geprägt.

Hintergrund: Seit vielen Jahren wird an der Hochschule Fulda anwendungsorientiert und mit hoher, wissenschaftlicher Expertise über Gesundheit, Ernährung, Lebensqualität und soziale Nachhaltigkeit gelehrt und geforscht. Mit diesem Profil und ihrer Interdisziplinarität hebt sich die Hochschule Fulda von anderen Hochschulen ab. In der BMBF-Förderlinie „Soziale Innovationen für Lebensqualität im Alter SILQUA-FH“ sowie dem BMBF-Programm „FHprofUnt“ zählt die Hochschule Fulda seit Jahren zu den erfolgreichsten Fachhochschulen bzw. Hochschulen für Angewandte Wissenschaften. Von den knapp 100 Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern, die derzeit an ihrer Promotion arbeiten, bearbeitet die Mehrzahl Fragen der Gesundheitswissenschaften, der Oecotrophologie, der Lebensmitteltechnologie sowie der Sozialwissenschaften und der Sozialen Arbeit. Von den, über 50 Studiengängen, die im Wintersemester 2016/17 angeboten wurden, weisen mehr als die Hälfte einen direkten Bezug zu Gesundheit und Lebensqualität auf. Das Spektrum reicht von Gesundheitsförderung und Pflege über Gesundheitstechnik bis hin zu Sozialrecht und Sozialinformatik.

Über die Förderinitiative „Innovative Hochschule“: Die Förderinitiative „Innovative Hochschule“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung rückt neben Forschung und Lehre die dritte Mission der Hochschule, „Transfer und Innovation“ in den Blick. Sie will den strategischen Auf- und Ausbau der Zusammenarbeit der Hochschulen mit der Wissenschaft und anderen gesellschaftlichen Akteuren fördern und damit die strategische Rolle der Hochschulen im regionalen Innovationssystem stärken. Ziel der Förderung ist, aus den Forschungserkenntnissen noch effizienter kreative Lösungen für die drängenden Herausforderungen unserer Zeit zu entwickeln. Die Förderinitiative „Innovative Hochschule“ ist mit bis zu 550 Millionen Euro für zwei Auswahlrunden à fünf Jahre ausgestattet und richtet sich insbesondere an kleine und mittlere Universitäten sowie Fachhochschulen. Die Fördermittel werden jeweils im Verhältnis 90:10 vom Bund und vom jeweiligen Sitzland getragen. Mindestens die Hälfte der Fördermittel und mindestens die Hälfte der Förderfälle sollen auf Fachhochschulen oder Verbünde unter Koordination einer Fachhochschule entfallen. +++ jessica auth