Hochbehälter Steinau für 850.000 Euro erneuert

Versorgung mit dem wichtigsten Lebensmittel gesichert

Der neu gebaute Hochbehälter wirkt von außen unspektakulär aus, ist aber für die Wasserversorgung unerlässlich.

Wasser marsch für mehr als 1000 Haushalte: Die Gemeindewerke Petersberg haben den Hochbehälter Waldstraße in Steinau komplett neu gebaut. 850.000 Euro wurden dort investiert. Damit haben die Gemeindewerke innerhalb der vergangenen Jahre alle Hochbehälter Petersbergs erneuert.

„Wasser ist für uns heutzutage etwas Selbstverständliches geworden. Es fällt uns erst dann auf, wenn nichts mehr aus dem Wasserhahn oder dem Duschkopf kommt. Welcher Aufwand hinter einer stabilen Wasserversorgung steckt, das ist uns oftmals gar nicht bewusst“, sagte Bürgermeister Carsten Froß bei einer Besichtigung des neuen Hochbehälters in Steinau. Das für die Infrastruktur so wichtige Gebäude sieht von außen unspektakulär aus, aber was im Inneren geschieht, ist wortwörtlich lebenswichtig: Dort wird das Wasser aus den Tiefbrunnen gespeichert und in die Haushalte wieder abgegeben. Etwa 1000 Haushalte werden dadurch versorgt. Zudem wird in dem Hochbehälter Löschwasser für die Feuerwehr vorgehalten.

Der alte Hochbehälter stammte aus dem Jahr 1958. „Wasser ist unser wichtigstes Lebensmittel. Da muss hygienisch alles korrekt ablaufen“, betonte Manuel Schäfer, der Technische Betriebsleiter der Gemeindewerke Petersberg. Das 60 Jahre alte Bauwerk habe jedoch nicht mehr dem heutigen Stand der Technik entsprochen. „Deswegen haben wir uns für einen Abriss des alten Hochbehälters und einen Neubau entschieden“, erklärte Schäfer. Gebaut wurde zwischen April 2018 und Dezember 2019, die Wasserversorgung für Steinau und Götzenhof war dabei immer gewährleistet. 850.000 Euro haben die Gemeindewerke insgesamt investiert. Bereits in den vergangenen Jahren wurden Millionen von Euro in die Erneuerung der Hochbehälter Liobakirche (2006/07), Rauschenberg (2012/13), Dietershan (2013/14) und Steinhaus (2016/2017) gesteckt. „Das ist nun der letzte Hochbehälter, der saniert werden musste“, sagte Bürgermeister Froß erleichtert.

Trotz der seit Wochen anhaltenden Trockenheit sei die Versorgungslage in Petersberg nicht gefährdet, bekräftigten Froß und Schäfer. „Einen Notstand müssen wir – im Gegensatz zu anderen hessischen Kommunen – sicher nicht ausrufen. Aber auch wir spüren, dass aufgrund der Hitze und der Trockenheit deutlich mehr Wasser benötigt wird“, sagte der Bürgermeister, und der Technische Betriebsleiter fügte an: „Wir hatten im August Tage, an denen wurden 1600 Kubikmeter Wasser alleine im Kernort Petersberg verbraucht – ein Rekordwert.“ Auch die sogenannte Quellschüttung, also die Ergiebigkeit der Quellen in der Rhön, sei im Vergleich zum Frühjahr um die Hälfte zurückgegangen. Hinzu komme, dass im Sommer kein Grundwasser gebildet werden könne, erklärte Schäfer: „Der wenige Niederschlag verdunstet oder wird direkt von der Vegetation aufgenommen.“

Angst, dass kein Wasser mehr aus dem Hahn kommt, muss man deswegen aber nicht haben. Aber man sollte sich vor Augen halten, dass das kostbare Gut eben nichts Selbstverständliches ist – und dementsprechend sparsam damit umgehen. Auch wenn es die vergangenen Tage geregnet hat: Das Auto zu waschen oder täglich ein ausgedehntes Bad zu nehmen, davon ist in diesen Tagen eher abzuraten. +++