Heute ist morgen schon gestern – Über voreilige und gedankenlose Berichterstattung

Fulda. Medien sind bei der Berichterstattung zum Todesflug 4U 9525 viel Groll und Verachtung ausgesetzt. Doch eine Frage stellt sich in diesem Zusammenhang: Wie berichtet man denn nun angemessen über ein, in dieser Beträchtlichkeit, nicht bekanntes Ereignis? Klar ist, das muss jedes Medium für sich entscheiden. Wir wollen hier nicht die Hermeneutik diverser Publikationen anderer Medien bewerten. Wir können in diesem Kontext aber für fuldainfo sprechen, und da können wir sagen, wenn wir über Unfälle oder Schreckensnachrichten berichten, so achten wir darauf, dass auch nur wirklich das publik gemacht wird, was tatsächlich auch ist. Es muss an dieser Stelle auch sensibilisiert werden, dass nicht gleich automatisch, bei aufsehenerregender Berichterstattung, diese auch als Sensationsjournalismus fungiert. Was wir aber machen können, ist Sorgfalt walten lassen.

Frühe Spekulationen verbieten sich, wenn keinerlei Indizien diese auch belegen. Eine kritische Betrachtung allerdings, ist notwendig. Im Minutentakt der Eilmeldungen deklariert sich im Journalismus, die Glaubwürdigkeit zum höchsten Gut und genau aus diesem Grund ist für fuldainfo, eine sachlich fundierte, klare, vor allem aber realitätsgetreue Berichterstattung oberstes Kriterium. In diesem Kontext diskutieren wir bei jeder Meldung , bei jeder noch so kleinen Information: Kann das stimmen? Können wir das schon veröffentlichen? Trägt ein Bild zum Verständnis bei oder ist es bloß voyeuristisch? Wir hinterfragen die Quellen und wägen beständig ab, was wir in solchen Fällen veröffentlichen. Was bei uns keinerlei Rolle spielt, sind die zu erwartenden Klicks, die ein aufsehenerregendes Resultat mit sich bringt.

Wir müssen zugeben, dass dies nicht bei allen Medien hinten an, sondern an erster Stelle steht. Oft werden dann aktuelle Meldungen bereits vom Smartphone aus eingegeben und ein entsprechend, spektakuläres Bild dazu veröffentlicht, das alles für ein paar Klicks mehr. Wozu bei einem schweren Unfall oder Unglück Hunderte von Bildern? Diese geschmacklose Sensationsgeilheit liegt uns persönlich mehr als nur fern, deshalb finden Sie Meldungen solchen Charakters auf fuldainfo auch nicht, doch dies sollten aufmerksame Leser selbst herausfinden. Um ein Beispiel zu nennen, nehmen wir den German-Wings Absturz. Was in jüngster Vergangenheit in den französischen Alpen passierte, ist nicht nur einmalig in der Geschichte der deutschen Luftfahrt, sondern zudem auch einmalig in seiner Dimension. Nun gibt es im Informationsauftrag der Medien, und dem Wunsch der Betroffenen nach Ruhe und den Persönlichkeitsrechten, aber eine Grauzone, wir haben weder den vollen Namen, noch ein Bild des Copiloten veröffentlicht. Fehler zu begehen, kann man nicht immer vermeiden, man kann aber versuchen, ihnen weitestegehend aus dem Weg zu gehen. Für uns – mehr als ein inneres Bestreben. +++fuldainfo | nh/ja