Hessischer Handel erwartet stabiles Weihnachtsgeschäft

Trotz Kaufzurückhaltung

Trotz gedämpfter Konsumstimmung blickt der hessische Handel einem stabilen Weihnachtsgeschäft entgegen. Der Handelsverband Hessen prognostiziert ein Umsatzplus von 1,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Damit liegt Hessen leicht über dem Bundesdurchschnitt von 1,3 Prozent.

In den umsatzstarken Monaten November und Dezember werden Erlöse in Höhe von 11,3 Milliarden Euro erwartet. Preisbereinigt entspricht dies jedoch einer Stagnation. „Das Weihnachtsgeschäft bleibt wichtig, in einigen Branchen werden bis zu einem Drittel des Jahresumsatzes in dieser Zeit erwirtschaftet“, betont Jochen Ruths, Präsident des Handelsverbandes Hessen. Gleichzeitig relativieren die gestiegenen Kosten die erzielten Umsätze erheblich.

Für das Gesamtjahr rechnet der Handelsverband mit einem Umsatz von 57,1 Milliarden Euro. „Wir gehen von einem stabilen Weihnachts- und Jahresgeschäft aus“, so Ruths.

Die Herausforderungen für den Handel sind jedoch groß. „Die wirtschaftlichen Folgen der geopolitischen Lage und die damit einhergehende Konsumzurückhaltung spüren wir täglich“, erklärt Tatjana Steinbrenner, Vizepräsidentin des Handelsverbandes Hessen. Steigende Kosten bei stagnierenden Umsätzen führen zu schrumpfenden Margen – eine gefährliche Entwicklung für viele Unternehmen.

Eine aktuelle Umfrage des Handelsverbandes unterstreicht die Probleme: Über 25 Prozent der befragten Händler klagen über einen Kostenanstieg von über 15 Prozent. Fast drei Viertel sehen sich einem unfairen Wettbewerb durch internationale Onlinehändler wie Temu und Shein ausgesetzt. „Wir müssen EU-Recht gegenüber Drittstaatenhändlern mithilfe von Sanktionsmechanismen durchsetzen“, fordert Sven Rohde, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Hessen.

Ein weiteres gravierendes Problem ist der Fachkräftemangel, der 69 Prozent der Handelsunternehmen belastet. Inhabergeführte Fachgeschäfte haben durchschnittlich vier offene Stellen. „Trotz dieser Belastung bleibt der Handel eine zentrale Säule unserer Innenstädte“, bekräftigt Steinbrenner. „Gerade in schwierigen Zeiten schaffen wir Normalität und weihnachtliche Vorfreude.“ +++

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