
Wiesbaden. Die hessische Industrie verzeichnete einen zögerlichen Jahresauftakt 2015. Zwar stieg die Beschäftigung im Januar 2015 gegenüber dem Vorjahresmonat um 0,9 Prozent, allerdings entwickelten sich die Umsätze und die Auftragseingänge rückläufig. Die preisbereinigten Auftragseingänge verfehlten das Niveau aus Januar 2014 um 1,4 Prozent. Die Neubestellungen aus dem Inland überstiegen das Vorjahresniveau um 2,2 Prozent, dies reichte jedoch nicht aus, um das Minus von 3,4 Prozent bei den Auslandsbestellungen auszugleichen.
Nach Angaben des Hessischen Statistischen Landesamtes verzeichnete das Verarbeitende Gewerbe in Hessen zu Jahresbeginn rückläufige Umsatzzahlen. Mit einem Gesamtvolumen von mehr als 8,2 Milliarden Euro setzte die Industrie im Januar 2,5 Prozent weniger um als im Januar 2014. Dabei sanken sowohl die Umsätze mit dem Inland (knapp 3,8 Milliarden Euro) um 2,7 Prozent, als auch die Umsätze mit dem Ausland (mehr als 4,4 Milliarden Euro) um 2,3 Prozent. Zwar verzeichneten die Umsätze mit den Ländern außerhalb der Eurozone ein leichtes Plus von 0,9 Prozent auf knapp 2,4 Milliarden Euro, aber die Umsätze mit den Ländern der Eurozone sanken mit 5,9 Prozent (mehr als 2,0 Milliarden Euro) so stark, dass die Einbußen überwogen.
Der Großteil der umsatzstärksten Branchen in Hessen konnte das Umsatzvolumen vom Januar 2014 nicht halten. Die Hersteller von Metallerzeugnissen verbuchten mit einem Umsatz von mehr als 405 Millionen Euro ein Minus von 13,9 Prozent. Auch die Hersteller von Gummi- und Kunststoffwaren meldeten einen Umsatzrückgang in Höhe von 6,1 Prozent auf knapp 565 Millionen Euro. Der Umsatz im Maschinenbau sank um 5,9 Prozent und fiel auf gut 593 Millionen Euro. Die Pharmaindustrie setzte mit gut 943 Millionen Euro 5,8 Prozent weniger um. Lediglich die Chemische Industrie und die Hersteller von Kraftwagen und Kraftwagenteilen steigerten das Umsatzvolumen um 4,9 Prozent auf knapp 1,4 Milliarden Euro bzw. um 4,3 Prozent auf mehr als 1,4 Milliarden Euro, ebenso wie die Hersteller von elektrischen Ausrüstungen mit einem Plus von 8,5 Prozent auf knapp 358 Millionen Euro.
Für die Beschäftigung brachte der Januar 2015 einen leichten Anstieg von 0,9 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Im Durchschnitt gingen knapp 360 100 Beschäftigte einer Tätigkeit im Verarbeitenden Gewerbe in Hessen nach. Die meisten großen Branchen bauten die Beschäftigung zum Jahresauftakt aus. Kräftig stieg die Beschäftigtenzahl in der Pharmaindustrie. Mit mehr als 20 600 Personen überstieg das Beschäftigungsniveau im Januar 2015 den Vorjahresmonat um 5,2 Prozent. Ebenfalls über dem Niveau des Januar 2014 lagen die Beschäftigtenzahlen bei den Herstellern von Kraftwagen und Kraftwagenteilen mit mehr als 50 500 Beschäftigten (plus 2,7 Prozent), im Maschinenbau mit knapp 39 100 Beschäftigten (plus 1,0 Prozent) sowie in der Chemischen Industrie mit knapp 37 500 Beschäftigten (plus 0,5 Prozent). Rückläufig waren die Beschäftigtenzahlen bei den Herstellern von Gummi- und Kunststoffwaren und den Herstellern von Metallerzeugnissen; sie gingen auf gut 32 000 Beschäftigte (minus 0,1 Prozent) bzw. auf gut 28 600 Beschäftigte (minus 6,7 Prozent) zurück. Auch die Hersteller von elektrischen Ausrüstungen bauten die Beschäftigung um 1,8 Prozent auf mehr als 23 800 Personen ab. +++ fuldainfo
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