Hessische Gemeinden erzielen 2017 weiter hohe Gewerbesteuereinnahmen

Ein Drittel geht nach Frankfurt

Geld

Wiesbaden. 2017 werden die Gewerbesteuereinnahmen der hessischen Kommunen erneut die 5-Milliarden-Marke überschritten haben und können damit voraussichtlich den Spitzenwert des Vorjahres halten. Nach vorläufigen Zahlen des Hessischen Statistischen Landesamts betrug die Summe der Gewerbesteuereinnahmen 2017 knapp 5,1 Milliarden Euro, 13 Millionen Euro weniger als 2016 (minus 0,3 Prozent). Ohne die Stadt Frankfurt am Main, die 1,74 Milliarden Euro oder gut ein Drittel der Hessensumme auf sich vereinte, hätte der Anstieg 2,0 Prozent betragen.

Bei den 5 kreisfreien Städten zeigten sich im Zeitablauf naturgemäß größere Schwankungen. Frankfurt fiel gegenüber 2016 leicht zurück (minus 4,2 Prozent), ebenso die restlichen kreisfreien Städte. Diese wiesen mit knapp 713 Millionen Euro zusammen ein Minus von 7,6 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert aus. Dies lag vor allem an der Stadt Darmstadt. Deren Gewerbesteuereinnahmen rutschten im 2. Quartal 2017 durch einen Sondereffekt sogar absolut ins Minus. Die Stadt musste — trotz eines außergewöhnlich guten 4. Quartals — in der Jahressumme einen Rückgang von 51 Millionen Euro (minus 26,8 Prozent) auf knapp 140 Millionen Euro verbuchen. Auch die Stadt Offenbach fiel deutlich zurück (minus 29,2 Prozent) und kam 2017 auf 59 Millionen Euro. Dabei sollte berücksichtigt werden, dass beide Städte 2016 ein überdurchschnittlich gutes Ergebnis erzielt hatten. Zulegen konnten Wiesbaden und Kassel: Wiesbaden um 2,6 Prozent auf fast 341 Millionen Euro und Kassel um 4,9 Prozent auf knapp 173 Millionen Euro.

Die kreisangehörigen Gemeinden steuerten mit 2,6 Milliarden Euro etwas mehr als die Hälfte (51,5 Prozent) zum Gesamtbetrag der Gewerbesteuereinnahmen bei. Sie konnten in den letzten 5 Jahren insgesamt ein stetiges Wachstum verzeichnen, zuletzt um 4,9 Prozent. Innerhalb dieser Gruppe entwickelten sich die Einnahmen sehr unterschiedlich. 134 der 421 kreisangehörigen Gemeinden mussten gegenüber 2016 Verluste hinnehmen. Besonders gravierend waren diese in Philippsthal und in Heringen (beide Werra-Meißner-Kreis). Beide Gemeinden hatten im Saldo keine Einnahmen, sondern mussten Rückzahlungen tätigen: Philippsthal in Höhe von 11,6 Millionen Euro und Heringen von knapp 0,5 Millionen Euro. Auf der anderen Seite konnten 18 Gemeinden ihre Gewerbesteuereinnahmen in den letzten 5 Jahren kontinuierlich steigern. Dazu gehört die Gemeinde Edertal, die eine Zunahme von 205,5 Prozent gegenüber 2016 verzeichnete und 2,5 Millionen Euro Gewerbesteuer einnahm. Die Einnahmen der Stadt Fulda stiegen gegenüber 2016 um 1,7 Prozent auf 59,3 Millionen Euro. Dank der kontinuierlichen Zuwächse der letzten Jahre lag dieser Betrag jedoch um die Hälfte über dem von 2012. +++