
Der Verband der Lehrkräfte an beruflichen Schulen in Hessen (vdl Hessen) unterstützt mit Nachdruck die Entscheidung des Hessischen Landtags, landesweit sogenannte Smartphone-Schutzzonen an allen allgemeinbildenden Schulen einzuführen. Mit der kürzlich verabschiedeten Änderung des Schulgesetzes soll die private Handynutzung im Schulalltag künftig weitgehend untersagt werden. Der Verband sieht darin einen wichtigen Schritt zu mehr Konzentration, sozialem Miteinander und psychischer Gesundheit im Schulbetrieb.
„Das Verbot der privaten Handynutzung in Schulen ist ein längst überfälliger Schritt“, erklärte der Landesvorsitzende des vdl Hessen, Jörg Leinberger. Insbesondere für Grundschulen sei der Nutzen eigener Mobilgeräte nicht gegeben. „Es gibt keinen sachlichen Grund, warum Kinder in der Grundschule ein eigenes Handy benötigen sollten“, betonte Claus Eschenauer, stellvertretender Vorsitzender des Verbands. Ausnahmen sollten allenfalls aus medizinischen Gründen erlaubt sein.
Der Verband verweist darauf, dass Schulen – damals wie heute – über klare Regelungen für Notfälle verfügten und die Eltern im Bedarfsfall zuverlässig informiert würden. „Kinder sind in der Schule nie auf sich allein gestellt, auch nicht für kurze Zeit“, versichert Eschenauer.
Auch für weiterführende Schulen sieht der Verband die neuen Regelungen positiv. „Klare gesetzliche Vorgaben bieten den Schulen Sicherheit und Orientierung“, erklärte Timo Marx vom vdl-Vorstand. Gleichzeitig lasse das Gesetz Spielräume für schulinterne Ausnahmen, etwa für Oberstufenschülerinnen und -schüler, die über die jeweiligen Schulordnungen definiert werden könnten.
Ein zentrales Anliegen des vdl bleibt die Vermittlung von Medienkompetenz. Diese dürfe jedoch nicht mit der unbegrenzten Nutzung privater Geräte verwechselt werden. „Medienbildung gelingt nicht durch pausenloses Wischen auf dem Handy“, betonte Jörg Leinberger. Vielmehr brauche es gezielte, pädagogisch begleitete Konzepte, die im Unterricht verankert und von Lehrkräften verantwortungsvoll umgesetzt werden.
Mit dem neuen Gesetz sieht sich der vdl in seiner Haltung bestärkt – und setzt weiterhin auf einen reflektierten Umgang mit digitalen Medien in der Schule. +++
Hinterlasse jetzt einen Kommentar