Hessens Kneippianer tagten in Fulda

Zentrales Thema war die Landesgartenschau in Fulda

Volles Haus im „Schafstall“ lautete am Wochenende das Fazit der Tagung des Landesverbandes Hessen des Kneipp-Bundes. Auf Einladung ihres Fuldaer Vorsitzenden Peter Wolff folgten Kneipp-Vereine aus ganz Hessen dem Treffen im „Schafstall“ des Hotels Wiesenmühle in Fulda. Zentrales Thema der Jahresmitgliederversammlung war die Landesgartenschau in Fulda im kommenden Jahr. Deren Konzeption und Möglichkeiten des Mitmachens erläuterte LGS-Geschaftsführer Marcus Schlag.

In den hessischen Kneipp-Vereinen wird nun daran gearbeitet wie sie sich mit den fünf Kneipp-Säulen Wasser-Ernährung-Bewegung-Heilkräuter-Innere Balance in die LGS einbringen können. Um besser planen zu können verabschiedete die Kneipp-Tagung zwei Tage, an denen die Kneippfamilie auf jeden Fall ihre Ideen in Fulda präsentieren und zum Mitmachen einladen will. Am 17. Juni soll das zentrale Kneipp-Thema das „Wasser“ und am 23. September sollen es die „Heilpflanzen“ sein. Neben Schlag waren es Fuldas Bundestagsabgeordneter Michael Brand (CDU) und Bürgermeister Dag Wehner, die den hessischen Kneipp-Delegationen die Reise nach Fulda empfahlen, nicht nur zur LGS, aber dort ganz besonders. Beide betonten die lange Tradition in der natürlichen Gesundheitsvorsorge, die durch die beiden Jubiläen „200 Jahre Sebastian Kneipp“ im letzten Jahr und „125 Jahre Kneipp-Bund Deutschland“ in diesem Jahr von ihren Mitgliedern und Anhängern gelebt wird. Mit annähernd 200.000 Aktiven und rund 600 Vereinen zählt die Kneipp-Bewegung zu den größten Gesundheitsverbänden Deutschlands und sogar international.

Hessens Landesvorsitzender, der Bad Nauheimer Internist Dr. Lutz Ehnert, und Peter Wolff als sein Stellvertreter nutzen den Besuch und die Grußworte der beiden Fuldaer Politiker, um ihnen ein Highlight des Jubiläumsjahrs und „Fuldaer Erfindung“ für Fulda zu empfehlen. Am Übergang zu den Kneipp-Anlagen in der Johannisaue an der Bardostr./Johannisstr. und an der Kreuzung Frankfurter Str./Bardostr. würde sich die Kneipp-Ampel, die Wolff im letzten Jahr erfand und die bundesweit für Furore sorgte, gut machen. Ehnert wies die beiden Politiker darauf hin, dass die Stadt auch zwei Ampelmotive gut vertrage, denn neben Kneipp gibt es in der Domstadt ja noch die Bonifatius-Ampel rund um den Dom. Die Landesgeschäftsstelle des Kneipp-Bundes befindet sich in Bad Nauheim und die „Wetterau-Metropole“ beherbergt nicht nur die erste Kneipp-Ampel, sondern auch eine Elvis-Ampel. Brand und Wehner ließen es sich nicht nehmen und posierten mit Wolff und Ehnert vor einer Wandleuchte mit dem bundesweit bekannten Ampelmotiv, was inzwischen deutschlandweit zu einem richtigen Fotomotiv für Enthusiasten wurde, sogar auf Google-Maps sind die Ampeln in Bad Nauheim, Bad Vilbel und Nidda (bald auch in Bad Camberg) als Sehenswürdigkeiten eingetragen und erfreuen sich dort zahlreicher Abrufe, wie Wolff berichtete.

An der Kneipp-Anlage selbst prüfen Wolff und der Kneipp-Verein eine so genannte Duftrasenbank als Sitzmöbel zu empfehlen, die sich aber auch Einzelhändler in der Innenstadt vor den Laden stellen könnten. Bad Vilbel hat ein solches „mittelalterliches Sitzmöbel“ in allen seinen Stadtteilen aufgestellt berichtet deren Vorsitzende Linda Pfeiffer. Die Bank wird mit Zitronenthymian bepflanzt, der etwaige Nässe sehr schnell ableitet, so dass man trocken auf den Pflanzen sitzen kann. Dabei brechen die ätherischen Öle auf und der angenehme Duft verströmt. Die Pflanzen selbst wachsen immer wieder nach. Fuldas Kräuterfrau Betty Felber führte die Veranstaltungsteilnehmer in der Mittagspause noch zu einem besonderen Garten: dem Feuergarten vor dem Deutschen Feuerwehrmuseum in der Johannisaue. Dort wachsen Pflanzen mit Feuerbezug und informative Schilder erläutern die Bedeutung dieser Feuerpflanzen. +++ pm