Hessens Energieminister Kaweh Mansoori (SPD) dringt darauf, die Kosten beim Stromnetzausbau möglichst gering zu halten, und Sympathien für den Umstieg auf Freileitungen gezeigt. Der hessische Vize-Ministerpräsident sagte der "Rheinischen Post": "Die Senkung der Energiepreise bleibt ein zentrales Ziel um private Haushalte zu entlasten und die energieintensive Wirtschaft in Deutschland wieder stark zu machen. Deshalb ist es richtig, auch die Kosten des Netzausbaus so niedrig wie möglich zu halten und unnötige Kosten zu vermeiden."
Mansoori verwies auf Berechnungen zu den drei großen geplanten Neubau-Leitungen OstWestLink, NordWestLink und SuedWestLink.
"Eine Umstellung vom Erdkabel auf Freileitung könnte die Stromrechnungen bundesweit um bis zu 20 Milliarden entlasten. Das sind umgerechnet etwa 1 Cent pro Kilowattstunde Netzentgelt, wenn es konsequent gemacht wird", sagte der SPD-Politiker, und fügte an: "Eine solche Umstellung hätte allerdings Folgen: Da sich Freileitungen stärker an bestehenden Infrastrukturen orientieren müssen, wäre ein kompletter Neustart der Planungen notwendig. Die dadurch entstehenden zeitlichen Verzögerungen müssen genau beziffert werden, bevor eine Entscheidung fällt - denn Bund und Länder wollen die Planungs- und Genehmigungsverfahren weiterbeschleunigen, nicht verlängern."
Er begrüße daher ausdrücklich, dass das Bundeswirtschaftsministerium ein Monitoring der Energiewende in Auftrag gegeben habe.
"Klar ist: Versorgungssicherheit, Bezahlbarkeit und bedarfsgerechter Ausbau gehören ins Zentrum der deutschen Energiepolitik. Dass die Bürgerinnen und Bürger sich Sorgen um ihre Stromrechnung machen müssen, ist ein unhaltbarer Zustand", so Mansoori weiter. +++

Hinterlasse jetzt einen Kommentar