Hessen: Zwischenbilanz zum DigitalPakt Schule

Geis SPD: Hessen braucht ein Zentrum für digitale Bildung als Problemlöser

Der Ausbau der digitalen Infrastruktur an den öffentlichen Schulen schreitet beständig voran. Knapp zwei Drittel und damit 22 der insgesamt 34 öffentlichen Schulträger in Hessen haben inzwischen ihre Anträge auf Fördermittel aus dem DigitalPakt Schule von der WIBank vollständig bewilligt bekommen. Insgesamt wurden für alle öffentlichen Schulträger bereits mehr als 341 Millionen Euro der insgesamt 410 Millionen Euro aus dem DigitalPakt Schule genehmigt. „Wir machen die Kinder und Jugendlichen fit für die digitale Zukunft. Mit dem DigitalPakt Schule können die Schulen bedarfsgerecht in ihre Infrastruktur und Ausstattung investieren“, unterstreichen Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus, Kultusminister Prof. Dr. R. Alexander Lorz und Finanzminister Michael Boddenberg.

Die Investition in die Bildung unserer Kinder ist uns sehr wichtig. Deshalb hat Hessen beim DigitalPakt Schule die mit dem Bund vereinbarte Eigenbeteiligung von zehn auf 25 Prozent erhöht. Hessen investiert alleine mit dem DigitalPakt 75 Millionen Euro Landesgeld in digitale Schulen.<span class="su-quote-cite">Michael Boddenberg, Finanzminister</span>

Mit dem Geld können die Schulträger sowohl die digitale Infrastruktur an ihren Schulstandorten zum Beispiel mittels WLAN oder Servern auf- und ausbauen, als auch neue Geräte wie unter anderem digitale Tafeln, Computer und Zubehör oder Präsentationstechnik anschaffen. Alle 34 öffentlichen Schulträger hatten fristgerecht bis Ende 2021 ihre Anträge im DigitalPakt Schule gestellt und die jeweils zur Verfügung stehenden Kontingente vollständig ausgeschöpft. Um die Inanspruchnahme der Fördermittel durch die Schulträger zu erhöhen und das Abwicklungsverfahren zu beschleunigen, war eine gemeinsame „Taskforce DigitalPakt Schule“ mit Kultusministerium, Finanzministerium und Innenministerium im Bereich der Hessischen Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung unter Leitung von Digitalstaatssekretär Patrick Burghardt eingerichtet worden.

Die Digitalisierung ist ein entscheidender Baustein in der Bildung unserer Kinder und Jugendlichen. Das hat die Corona-Pandemie deutlich gemacht. Jeder Euro aus unserem Förderprogramm ist gut investiert. Deshalb arbeiten wir schon jetzt an einem DigitalPakt 2.0.<span class="su-quote-cite">Prof. Dr. R. Alexander Lorz, Kultusminister</span>

Um die digitalen Möglichkeiten auch umfassend nutzen zu können, ist die Anbindung der Schulen ans schnelle Internet erforderlich. Die Entwicklung sieht in Hessen sehr gut aus: Mit Stand Dezember 2021 verfügen 77 Prozent der hessischen Bildungseinrichtungen über gigabitfähige Anschlüsse. Bis Ende 2022 sollen in Hessen nahezu alle Schulen ans schnelle Highspeed-Netz angeschlossen sein.

Zuverlässige und schnelle Netze sind ein entscheidender Faktor für digitale Bildung und Ausbildung. Wir schaffen umfassende Voraussetzungen, damit die Schülerinnen und Schüler bestmögliche Bedingungen vorfinden.<span class="su-quote-cite">Prof. Dr. Kristina Sinemus, Digitalministerin</span>

Zusätzlich zum originären DigitalPakt haben Bund und Länder drei weitere Zusatzvereinbarungen für digitale Endgeräte für Schülerinnen und Schüler sowie für Lehrkräfte und den Ausbau des IT-Supports geschlossen. Hier wurden die Bundesmittel (je 37,2 Millionen Euro) auf jeweils 50 Millionen Euro durch das Land Hessen aufgestockt.

Geis SPD: Hessen braucht ein Zentrum für digitale Bildung als Problemlöser

Die SPD-Fraktion im Hessischen Landtag fordert ein „Zentrum für digitale Bildung“, um Schülerinnen und Schüler besser auf die digitale Zukunft vorzubereiten. Dazu erklärt die stellvertretende bildungspolitische Sprecherin, Kerstin Geis: „Bei der Digitalisierung wird sichtbar, dass viele Köche den Brei verderben. Verschiedene Aufgaben werden auf Ministerien und Behörden verteilt oder komplett abgeschoben, vor allem auf Schulträger und Schule, statt Sachverstand und Kompetenzen in einem Zentrum zu bündeln. Die Schülerinnen und Schüler sind die Leidtragenden, die dringend eine Lösung für das Problem brauchen. Mit der heute angekündigten ‚Task-Force‘ DigitalPakt sollen jetzt temporär die Probleme kaschiert werden. Das wird nicht funktionieren. Die Digitalisierung der Schulen bleibt eine Daueraufgabe.“ Die W-LAN Anbindung von Schulen schreite trotz eines Digitalministeriums nur gemächlich voran und dazu geselle sich ein Kultusminister, der den Digitalisierungsschub nur wortreich beobachte und begleite, aber nicht selbst handele und zudem kaum Landesmittel in die Hand nehme. „Wir wollen, dass alle Schülerinnen und Schüler digitale Kompetenzen erlangen, um gleichberechtigt ins Berufsleben einsteigen und am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können. Wir wollen, dass es keine Spaltung gibt, nur weil Lehrkräfte überfordert sind, Lernkonzepte oder Geräte fehlen. Ein Zentrum für digitale Bildung kann der Problemlöser werden“, so Geis. +++

Zum Hintergrund
Der DigitalPakt Schule ist eine gemeinsame Anstrengung von Bund, Land und Schulträgern. Rund 500 Millionen Euro können durch das Landesprogramm „Digitale Schule Hessen“ investiert werden. Die Bundesmittel in Höhe von rund 372 Millionen Euro (75 Prozent) werden vom Land und den hessischen Schulträgern mit einem Eigenanteil von rund 124 Millionen Euro (25 Prozent) kofinanziert. Das Land beteiligt sich mit 75 Millionen Euro an der Finanzierung. Mit dem DigitalPakt Schule, der in Hessen als Baustein des Landesprogramms „Digitale Schule Hessen“ umgesetzt wird, werden Investitionen zur Steigerung der Leistungsfähigkeit der digitalen kommunalen Bildungsinfrastruktur wie die Ausstattung mit IT-Systemen und die Vernetzung von Schulen gefördert.