Fünf Monate vor den Kommunalwahlen hat sich die Hessen-SPD bei einem Parteitag am Samstag in Stadtallendorf (Marburg-Biedenkopf) auf die heiße Phase des Wahlkampfs eingeschworen. Rund 250 Delegierte nahmen an dem Treffen teil, bei dem der sogenannte „Hessen-Kompass“ im Mittelpunkt der Debatten stand. Der Leitantrag soll den inhaltlichen Kurs der Partei für die kommenden Monate vorgeben. In dem Papier wird betont, dass in den aktuell herausfordernden Zeiten vieles auf dem Prüfstand stehe – darunter auch die Demokratie, der soziale Zusammenhalt, die Sicherheit im Alltag sowie das Vertrauen in die Politik.
Die Ausgangslage für die SPD ist schwierig. Nach 16,4 Prozent bei der Bundestagswahl liegt die Partei laut hr-Hessentrend vom Juni derzeit nur noch bei 13 Prozent Zustimmung. Dennoch gibt sich die Landespartei kämpferisch. „Wir wollen wieder die stärkste Kommunalpartei in Hessen werden“, betonte Landeschef Sören Bartol vor den Delegierten. Der „Hessen-Kompass“ soll dabei als strategische Leitlinie dienen, um den politischen Kurs zu schärfen und das Vertrauen der Wählerinnen und Wähler zurückzugewinnen.
Ziel der Sozialdemokraten ist es, bei den hessischen Kommunalwahlen am 15. März 2026 die CDU herauszufordern, die bei den vergangenen vier Kommunalwahlen jeweils stärkste Kraft im Bundesland geworden war. Mit Geschlossenheit und klaren politischen Schwerpunkten will die SPD an ihre kommunalen Erfolge früherer Jahre anknüpfen und neue Impulse für Hessen setzen. Sowohl im Bund als auch im Land regiert die SPD derzeit mit der Union. Beim Parteitag in Stadtallendorf gingen die Sozialdemokraten jedoch mehrfach auf Distanz zum Koalitionspartner. Im Mittelpunkt der Kritik stand die jüngste Aussage von CDU-Chef Friedrich Merz zum Stadtbild, die in der SPD auf deutliche Ablehnung stieß. +++

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