Hessen profitiert vom milden Wetter und verbraucht weniger Energie

Wiesbaden. Der Endenergieverbrauch in Hessen im Jahr 2011 summierte sich auf 762 300 Terajoule. Wie das Hessische Statistische Landesamt mitteilt, waren das vier Prozent weniger als im Vorjahr und rund 9,6 Prozent weniger als 2005. 54 Prozent der in Hessen genutzten Energie geht auf die Verwendung von Mineralölprodukten zurück. Neben Mineralöl wurden von den Letztverbrauchern zu 19 Prozent Erdgas, zu 17 Prozent Strom, zu jeweils 4,6 Prozent erneuerbare Energieträger und Fernwärme sowie zu 0,9 Prozent Kohle verwendet.

Werden zusätzlich die Stromerzeugung und andere Umwandlungsprozesse einbezogen, wurden 2011 in Hessen insgesamt 881 100 Terajoule Primärenergie verbraucht. Das waren zwölf Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Ursächlich für den Rückgang war in erster Linie das Ende der Nutzung von Kernenergie, weshalb sich die Stromerzeugung in Hessen — wie bereits 2007 und 2009 — fast halbierte; im Gegenzug erhöhte sich der Strombezug aus anderen Bundesländern. Infolge dessen lagen die Anteile der anderen Energieträger am Primärenergieverbrauch höher als im Vorjahr. Wie bei der genutzten Endenergie, wurden auch beim Verbrauch der Primärenergie 2011 überwiegend Mineralölprodukte verwendet (48 Prozent), gefolgt von Erdgas (22 Prozent) und — mit deutlichem Abstand — Kohle (7,6 Prozent). Der Anteil der erneuerbaren Energieträger erreichte mit 7,8 Prozent einen neuen Spitzenwert, während die Kernenergie nur zu 4,9 Prozent und sonstige Energieträger wie z. B. fossile Abfälle zu 1,4 Prozent zum Primärenergieverbrauch beitrugen. Die verbleibenden 8,1 Prozent resultierten aus dem Nettobezug von elektrischem Strom aus anderen Bundesländern.

Seit 1990 hat sich die Struktur der eingesetzten Energieträger am Endenergie- wie auch am Primärenergieverbrauch verändert. Die erneuerbaren Energien sowie Erdgas, Strom und Fernwärme haben an Bedeutung gewonnen. Die Anteile von Kohle und Mineralölprodukten am Energieeinsatz sind dagegen gesunken. Die erneuerbaren Energieträger umfassen seit 1995 neben Wasserkraft auch die Nutzung von Windkraft, Sonnenenergie, Biomasse in ihren verschiedenen Erscheinungsformen und Erdwärme.

Die CO2-Emissionen aus der energetischen Nutzung von nichterneuerbaren Energieträgern beliefen sich 2011 auf 36,5 Millionen Tonnen. Darin sind die Emissionen für den außerhalb Hessens erzeugten Strom sowie für den internationalen Luftverkehr nicht berücksichtigt. Der Ausstoß lag 4,7 Prozent unter dem Vorjahreswert, was auf einen milderen Temperaturverlauf und einen entsprechend geringeren Heizbedarf sowie auf einen zunehmenden Stromimport zurückgeht. Gegenüber dem Jahr 2005 ist ein Rückgang um 13 Prozent zu verzeichnen. +++ fuldainfo