Hessen führt landesweites Waffenverbot an Schulen ein

Mehr Prävention und Wertebildung

Mit Beginn des kommenden Schuljahrs tritt in Hessen ein einheitliches Verbot für das Mitführen von Messern, Waffen und gefährlichen Gegenständen an Schulen in Kraft. Das gab das Hessische Kultusministerium am Donnerstag bekannt. Ein entsprechender Erlass wurde noch vor den Sommerferien veröffentlicht, um den Schulen ausreichend Vorbereitungszeit zu geben.

„Wir haben keine Zeit verloren und für Rechtsklarheit gesorgt“, sagte Kultusminister Armin Schwarz. „Unsere Schulen müssen sichere Orte ohne Feindseligkeiten und Angst sein.“ Mit dem Erlass wolle man auf die zunehmenden gesellschaftlichen Spannungen reagieren – von Polarisierung und Hass im Netz bis hin zu wachsendem Extremismus.

Einheitliche Regeln statt Ermessensspielraum

Bislang konnten Schulen selbst entscheiden, ob sie entsprechende Verbote in ihre Hausordnungen aufnehmen. Der neue Erlass gilt nun hessenweit verbindlich für alle Schulformen. Verboten sind neben Messern auch Schlagringe, Hieb- und Stichwaffen, Soft-Air-Waffen, Munition, Chemikalien und Feuerwerkskörper. Bei konkretem Verdacht dürfen Polizei oder Ordnungsbehörden eingeschaltet werden. Verstoßen Schülerinnen oder Schüler gegen das Verbot, greifen die Maßnahmen des Hessischen Schulgesetzes – bis hin zum Schulausschluss.

Ein ähnliches Waffenverbot gilt bereits seit Februar 2025 im öffentlichen Nahverkehr in Hessen – etwa in Schulbussen, Straßenbahnen oder Zügen.

Mehr Prävention und Wertebildung

Neben repressiven Maßnahmen setzt die Landesregierung weiterhin auf Gewaltprävention und Wertevermittlung. Ab dem neuen Schuljahr soll die Wertebildung an allen Schulformen ausgebaut werden. „Unsere Schulen sind nicht nur Orte der Wissensvermittlung“, betonte Minister Schwarz, „sie sind auch Orte des Miteinanders, der Toleranz und der Demokratie.“

Mit dem Erlass reagiert Hessen als eines der ersten Bundesländer auf Sicherheitsbedenken an Schulen und will langfristig für ein respektvolles, angstfreies Lernumfeld sorgen. +++


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