Auch im Luchsjahr 2023/24 wurden wieder mehr Luchse in Hessen festgestellt, der Luchsbericht dokumentiert einen leichten Aufwärtstrend. Staatsekretär Michael Ruhl begrüßt die Entwicklung der größten europäischen Wildkatze: „Die Ergebnisse des aktuellen Luchsberichtes zeigen, dass sich in Hessen eine kleine Teilpopulation etabliert.“ Auch im Luchsjahr 2023/24 wurden wieder mehr Luchse in Hessen festgestellt. Insgesamt konnten neun selbständige Luchse und zusätzlich vier Jungtiere im Grenzgebiet zwischen Hessen und Niedersachsen nachgewiesen werden. Einige dieser Tiere dürften ihr Hauptstreifgebiet in Niedersachen haben, Hessen werden vier bis fünf dieser selbständigen Luchse zugeordnet. Das geht aus dem Luchsbericht 2023/24 hervor, den das Hessische Umweltministerium, das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) und der Arbeitskreis Hessenluchs heute in Wiesbaden vorgestellt haben. Insgesamt konnten von Mai 2023 bis April 2024 82 Luchshinweise dokumentiert werden – sechs mehr als im Vorjahr.
Staatssekretär Michael Ruhl begrüßt die Entwicklung der größten europäischen Wildkatze: „Die Ergebnisse des aktuellen Luchsberichtes zeigen, dass sich in Hessen eine kleine Teilpopulation etabliert. Die dauerhafte Rückkehr des scheuen Einzelgängers nach Hessen wäre ein Erfolg. Wir danken allen Luchsbeauftragten, die Hinweise in ihren Landkreisen aufgenommen haben, sowie allen Melderinnen und Meldern, ohne die keine Luchsstatistik möglich wäre.“ Thomas Norgall, Naturschutzreferent des hessischen Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und einer der Koordinatoren des Arbeitskreises Hessenluchs, erklärt: „Hessen profitiert nun im zweiten Jahr von der positiven Bestandsentwicklung der Harzpopulation des Luchses. Allerdings wachsen Luchspopulationen nur langsam, und wir haben in Hessen schon erlebt, dass Krankheiten die geringe Individuenzahl drastisch reduzieren können.“
Prof. Dr. Thomas Schmid, Präsident des HLNUG, betont die wichtige Arbeit des Arbeitskreises: „Seit 2007 unterstützt der Arbeitskreis Hessenluchs das HLNUG beim rechtlich vorgeschriebenen Monitoring. Alle Hinweise werden entweder durch die ehrenamtlichen Mitglieder des Arbeitskreises oder durch das HLNUG auf Plausibilität geprüft und nach bundesweit einheitlichen Kriterien ausgewertet. Der jährliche Luchsbericht fügt alle Luchs-Hinweise mit den professionell ermittelten Daten des HLNUG zu einem Gesamtbild zusammen. Damit diese Daten auch in das Bundesmonitoring einfließen können, werden sie vom HLNUG nach Abschluss des entsprechenden Berichtszeitraumes an das Bundesamt für Naturschutz übermittelt.“
Gesicherte Nachweise ausschließlich aus Nord- und Nordosthessen
Ein Großteil der 82 Hinweise auf Luchse konnte als gesichert eingestuft werden. Diese stammen ausschließlich aus Nord- und Nordosthessen und wurden überwiegend durch Fotofallen erbracht. Außerdem gab es genetische Nachweise von zwei weiblichen Luchsen.
Erneut Weibchen mit Jungtieren im Reinhardswald festgestellt
Wie bereits in den Vorjahren 2019/20 und 2022/23 konnte erneut ein Luchsweibchen mit Jungtieren im Reinhardswald festgestellt werden. Die Jungen kamen wahrscheinlich in Hessen zur Welt, könnten aber auch – wie 2019 geschehen – im niedersächsischen Solling geboren worden sein. In jedem Fall wird deutlich, dass sich Weibchen mit Jungen wiederholt im Reinhardswald aufhalten.
Vorkommen von sesshaften Luchsen macht dauerhafte Reproduktionen in Hessen wahrscheinlich
Insgesamt konnten in Hessen vier sesshafte Luchse sicher nachgewiesen werden: das Weibchen mit Jungtieren im Reinhardswald, ein weiteres Weibchen sowie ein Männchen in Nordosthessen und ein Männchen im Bramwald. Dies lässt auf weiteren Luchsnachwuchs hoffen: Denn je mehr Luchse sich in Hessen niederlassen, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie sich auch dauerhaft vermehren. Unterstützt wird dies durch ein Aussetzungsprojekt verschiedener Akteure unter Federführung des BUND Thüringen im Thüringer Wald, welches im Mai 2024 gestartet ist. +++ pm
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