Hessen: 13.500 junge Menschen in Einrichtung oder Pflegefamilie untergebracht

Wiesbaden. Im Jahr 2014 wurden in Hessen 13 500 Kinder, Jugendliche und Erwachsene bis unter 27 Jahre außerhalb des Elternhauses untergebracht: 4700 bzw. 35 Prozent in Form von Vollzeitpflege und knapp 8800 bzw. 65 Prozent in Heimerziehung/sonstiger betreuter Wohnform. Nach Mitteilung des Hessischen Statistischen Landesamtes nahm die Zahl der betroffenen jungen Menschen gegenüber 2013 um 4,5 Prozent zu (Betreute in Vollzeitpflege: plus 0,6 Prozent; Betreute in Heimerziehung/sonstiger betreuter Wohnform: plus 6,7 Prozent). Ein Grund für die Steigerung der außerhalb des Elternhauses untergebrachten jungen Menschen war die Zunahme der unbegleiteten Einreisen aus dem Ausland. Am Jahresende 2014 dauerten noch 10 060 Hilfen an, rund 3450 Hilfen wurden im Jahr 2014 beendet. Knapp 3850 Hilfen wurden 2014 neu begonnen.

Mit 63 Prozent waren die meisten jungen Menschen, bei Beginn der Unterbringung außerhalb des Elternhauses, zwischen zwölf bis unter 18 Jahre alt, gefolgt von den Sechs- bis unter Zwölfjährigen und den unter Sechsjährigen mit jeweils 14 Prozent. Neun Prozent waren bereits volljährig. Bei den jüngeren Kindern spielte die Vollzeitpflege wichtigste Rolle, während mit steigendem Alter eine Unterbringung in einem Heim oder das betreute Wohnen an Bedeutung gewann. Von den unter Sechsjährigen waren 85 Prozent in Pflegefamilien untergebracht. Bei den Sechs- bis unter Zwölfjährigen lag dieser Anteil bei 28 Prozent. Bei den Zwölf- bis unter 18-jährigen waren sieben Prozent und bei den Volljährigen knapp drei Prozent in Vollzeitpflege.

Bei der Vollzeitpflege standen folgende Gründe bei Beginn der Hilfe im Vordergrund: Die eingeschränkte Erziehungskompetenz der Eltern oder Personensorgeberechtigten und die unzureichende Förderung bzw. Betreuung/Versorgung des jungen Menschen in der Familie (jeweils 19 Prozent) sowie die Gefährdung des Kindeswohles (17 Prozent). Bei den jungen Menschen, die in Heimen/sonstiger betreuter Wohnform untergebracht wurden, waren neben der Unversorgtheit mit 22 Prozent, der eingeschränkten Erziehungskompetenz der Eltern mit 15 Prozent, Auffälligkeiten im sozialen Verhalten mit zehn Prozent sowie die unzureichende Förderung mit neun Prozent von Bedeutung. 81 Prozent (Heimerziehung: 41 Prozent) der jungen Menschen/der Herkunftsfamilien bezogen bei Beginn der Hilfe Transferleistungen. +++ fuldainfo

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