Hersfelder Festspiele zahlen sich aus

Wertschöpfung übersteigt öffentlichen Zuschuss deutlich

Stiftruine

Bad-Hersfeld. Die Bad Hersfelder Festspiele haben im Jahr 2017 eine Gesamt-Wertschöpfung von rund 6,5 Millionen Euro generiert. Das zeigt eine Studie der renommierten Hochschule Worms, welche die Wertschöpfung durch die Festspiele im Jahr 2017 untersucht hat. Bürgermeister Thomas Fehling zu den Zahlen, die nun der Öffentlichkeit vorgestellt wurden: „Die Festspiele zahlen sich aus für Stadt und Region! Die hohe Gesamtwertschöpfung von 6,5 Millionen Euro in 2017 ist aus meiner Sicht das Ergebnis der vielen Veränderungen, die wir zuvor bei den Bad Hersfelder Festspielen umgesetzt haben.

Die gestiegene Attraktivität der Festspiele hat uns nicht nur Besucherrekorde beschert, auch unser Einzugsgebiet hat sich deutlich vergrößert. 46% Prozent der Festspielbesucher reisen mittlerweile aus mehr als 100 km Entfernung an und tragen damit sehr wesentlich zu den positiven wirtschaftlichen Effekten der Festspiele bei!“ Die Bad Hersfelder Festspiele werden Jahr für Jahr durch Zuschüsse der öffentlichen Hand finanziell unterstützt. Im letzten Jahr betrug der städtische Anteil 1,81 Millionen Euro. Doch defizitär sind die Bad Hersfelder Festspiele deshalb keineswegs, Im Gegenteil: Die Festspiele sorgen nicht nur für Einnahmen beim Veranstalter (direkte Wertschöpfung), sondern entfalten darüber hinaus auch regionalökonomische Wirkungen (indirekte Wertschöpfung), denn neben dem Veranstalter profitieren Hotellerie, Gastronomie, Einzelhandel, Verkehrsbetriebe und Betreiber touristischer Sehenswürdigkeiten in der Region. Aus deren Einnahmen entstehen zusätzliche Arbeitsplätze, Löhne und Gehälter – auch das stellen die Forscher fest.

„Über die Zahlen der aktuellen Wertschöpfungsanalyse für 2017 freuen wir uns sehr“, so Bürgermeister Fehling und ergänzt: „ Und dabei sind weitere positive Effekte der Festspiele noch gar nicht berücksichtigt, weil sie sich nicht unmittelbar in Geld bewerten lassen: nämlich die stark gewachsene Medienresonanz, der damit verbundene allgemeinen Marketingwert für die Stadt und die kulturelle Bereicherung des öffentlichen Lebens“. Fehling sieht die Ergebnisse als Resultate eines längeren und ganz offensichtlich erfolgreichen Veränderungsprozesses. „Und diese Neuausrichtung der Bad Hersfelder Festspiele ist ganz eindeutig mit dem Namen des Mannes verbunden, der heute bei der Präsentation der Zahlen nicht mehr hier sitzt: Dr. Dieter Wedel. Ihm danke ich sehr für seine herausragenden Leistungen in unserer Stadt! Das Bild wäre aber nicht vollständig ohne den Dank und die Anerkennung für Joern Hinkel, der schon maßgeblich an der Erfolgsgeschichte der letzten Jahre mitgewirkt hat und nun als Intendant die Geschicke unserer Festspiele leitet.“

Hinkel selbst wertete die Zahlen auch als Bestätigung für die Festspiele: „Da es den Festspielen in den letzten Jahren gelungen ist, wesentlich mehr Zuschauer aus allen Teilen Deutschlands nach Bad Hersfeld zu holen, zeigt in meinen Augen, dass sie auf dem richtigen Weg sind. Das ist vor allem einem außergewöhnlichen Ensemble von Künstlern auf und hinter der Bühne geschuldet, wie es sich auf kaum einer anderen Festspielbühne findet. Prominente Namen spielen da bestimmt eine große Rolle. Noch wichtiger erscheint mir die Mischung aus Anspruch und Unterhaltung, die sich in den Spielplänen widerspiegelt.“ Der Intendant weiter: „Und dass die Festspiele in der atemberaubenden Kulisse der Stiftsruine nicht nur ein wichtiger Bestandteil der kulturellen Identität sind, sondern auch ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor, kann man in dieser Studie endlich schwarz auf weiß sehen.“

Andrea Jung, als kaufmännische Leiterin selbst bestens mit den Zahlen der Festspiele vertraut: „Das überaus positive Ergebnis der Studie bestätigt nachdrücklich die Rolle der Festspiele, wie wir sie wahrnehmen und uns wünschen: zu allererst als kulturell herausragendes Angebot, aber auch als wichtigen Wirtschaftsfaktor und Marketinginstrument für die Stadt Bad Hersfeld und die Region.
Unser Ziel war es, mit der Studie auf methodisch-wissenschaftlich höchstem Niveau den wirtschaftlichen Effekt der Festspiele erstmals konkret darstellbar zu machen. Gerade in der wiederkehrenden Diskussion um öffentliche Zuschüsse und den Preis und den Wert der Festspiele sollte nun eine nachgewiesen positive Wertschöpfung ein gewichtiges Argument ausmachen.
Das Konzept, überregional attraktive Festspiele zu bieten und sowohl in anspruchsvolle Unterhaltung als auch in Besucherkomfort und ein ansprechendes Gesamterlebnis zu investieren hat sich damit absolut bewährt und wir freuen uns, dass die Stadt Bad Hersfeld dadurch auf vielfältige Weise profitiert.“ +++