Hersfelder Festspiele 2018: Besetzung für weitere Rollen in Peer Gynt stehen fest

Pierre Sanoussi-Bliss, Nina Petri und Anouschka Renzi kommen im Sommer nach Hersfeld

Bad Hersfeld. Joern Hinkel, Intendant der Bad Hersfelder Festspiele, freut sich, dass es ihm gelungen ist, für die diesjährigen Bad Hersfelder Festspiele erneut bekannte und beliebte Darsteller zu gewinnen. Hierzu Joern Hinkel: „Die Überlegungen des Regisseurs Robert Schuster zur Besetzung, sind sehr spannend. Einige Schauspieler sind gleich in mehreren Rollen, die in der Phantasie von Peer Gynt miteinander verschmelzen, zu erleben. Ich freue mich auf unser neues Ensemble: Neben Schauspielern, die das Publikum bereits aus vergangenen Spielzeiten kennt, bekommt es auch viele, neue Gesichter zu sehen.“

Neben Christian Nickel in der Rolle des „Peer Gynt“, spielt Corinna Pohlmann die reiche Bauerntochter „Ingrid“ sowie die „Trollprinzessin“. Christian Nickel und Corinna Pohlmann haben sich in den vergangenen zwei Jahren in die Herzen der Besucher der Bad Hersfelder Festspiele gespielt. So bekamen sie für ihre Rollen in „Hexenjagd“ und „Martin Luther – Der Anschlag“ nicht nur viel Applaus, sondern auch großes Kritikerlob.

Pierre Sanoussi-Bliss ist eines der bekanntesten Gesichter des deutschen Fernsehens. Bekannt ist u.a. durch die Serien „Derrick“ und „Tatort“. Von 1997 bis 2015 verkörperte er in der ZDF-Serie „Der Alte“ den Assistenten Axel Richter. Er arbeitete mehrfach mit Regisseurin Doris Dörrie zusammen; u.a. 1994 in einer Hauptrolle in ihrer Komödie „Keiner liebt mich“. Sanoussi-Bliss übernimmt bei den diesjährigen Bad Hersfelder Festspielen in Peer Gynt u.a. die Rolle des „Herrn von Eberkopf“; dabei schöpft er aus großer Bühnenerfahrung. Sechs Jahre gehörte er zum Ensemble des Staatsschauspieles Dresden und war in Gastrollen am Deutschen Theater Berlin oder bei den Salzburger Festspielen unter der Regie von Thomas Langhoff und Peter Stein zu sehen.
Der Schauspieler freut sich sehr auf Bad Hersfeld und die Stiftsruine: „Wann hat man schon mal die Möglichkeit, in so einer tollen Kulisse zu spielen?! Dazu noch eine kuschelige Stadt, wie diese, ein aufgeschlossenes Publikum und eine leichte Sommerbrise. Da wird Theaterspielen fast zu Urlaub im Kopf.“ Über seine Rolle sagt Sanoussi-Bliss: „An Peer Gynt reizt mich, dass ich gefragt wurde, und das, obwohl es keine ‚schwarz‘ notierten Rollen gibt. Das sollte heute selbstverständlich sein, ist aber, wenn ich mir die Ensembles vieler. Anderer Theater anschaue, leider sehr selten. Diversität, die in unserem normalen Leben schon längst stattfindet, sollte langsam auch den Sprung auf die Bühne finden. Und zwar, ohne, dass das Anderssein Thema oder Problem der Rolle ist.“

Andreas Schmidt-Schaller spielt den „Haegstadtbauer“ und den „Trollkönig“. In der ZDF-Krimiserie „Soko Leipzig“ ist er als „Hauptkommissar Hajo Trautzschke“ einem Millionen-Publikum bekannt. Der Schauspieler wuchs in Weimar und Gera auf und war bereits zu DDR-Zeiten populär. Seine Karriere begann er am Theater. In den 80er Jahren spielte er im DDR-Fernsehen in der Krimi-Reihe „Polizeiruf 110“, die nach der Wiedervereinigung im gesamtdeutschen Fernsehen fortgesetzt wurde. Nina Petri steht in Peer Gynt als „Dr. Begriffenfeldt“, die Direktorin des Irrenhauses sowie als Peers Mutter „Aase“ auf der Bühne der Stiftruine. Nina Petri stand auf vielen, großen Bühnen im deutschsprachigen Raum und war auf vielen Kinoleinwänden zu sehen. Zudem kennt man sie aus zahlreichen Fernsehproduktionen, für letztere sie mit zahlreichen Preisen geehrt wurde. So erhielt sie beispielsweise den Hessischen Filmpreis für „Die Konferenz“ oder den Deutschen Filmpreis für „Ich bin schön“ und „Lola rennt“ sowie den Bayrischen Filmpreis für „Tödliche Maria“. In Bad Hersfeld wurde sie 2015 für ihre Rolle des Gerichtsrat Walter in „Der zerbrochene Krug“ in der Stiftsruine gefeiert.

Die Rolle der „Anitra“ übernimmt Anouschka Renzi. Am Theater arbeitete die Schauspielerin beispielsweise mit Peter Zadek zusammen. In seiner „Peer Gynt“-Inszenierung 2004 in Berlin spielte sie ebenfalls die Anitra. Neben ihren TV-Rollen trat sie an vielen, deutschen Theatern auf – zuletzt brillierte sie in einer gefeierten Inszenierung der „Kameliendame“ in Bonn und am Schlossparktheater Berlin. Das markante Gesicht von André Hennicke kennt man aus sehr vielen TV- und Kinoproduktionen. Das Hersfelder Publikum bejubelte ihn 2016 und 2017 in „Hexenjagd“. In Peer Gynt tritt er in dieser Festspielsaison als „Master Cotton“ auf. Nachdem Claude-Oliver Rudolph im Sommer 2017 in Dieter Wedels „Martin Luther – der Anschlag“ als Ablasshändler Tetzel im Jeep stehend, über die riesige Bühne der Stiftsruine fuhr, wird er in Peer Gynt als „Kapitän“ das Ruder eines Schiffes übernehmen.

Aus dem großartigen Ensemble 2017 sind u.a. außerdem Simone Kabst und Ute Reiber als Krankenschwestern, Tilo Keiner als „Monsieur Ballon“, Maximilian Wigger als „Herr Trumpeterstrale“ sowie Torsten Kublank als „Mads Moen“ dabei. +++ pm/ja