Hering MdL schwor heimische CDU auf Wahlkampf ein

Ersatzbewerber Benedikt Stock, Landtagskandidat Thomas Hering MdL und Kreisvorsitzender Frederik Schmitt. (v.l.)

Der heimische Abgeordnete im Hessischen Landtag im Wahlkreis 14 (Fulda I) Thomas Hering ist gestern Abend auf der Wahlkreisdelegiertenversammlung des Wahlkreises in Großenlüder für die bevorstehende Wahl zum 21. Hessischen Landtag im Herbst 2023 mit großer Mehrheit erneut zum Direktkandidaten gewählt worden. Hering, der seit Januar 2019 als Abgeordneter die Interessen der Region in Wiesbaden vertritt, erhielt 73 bei 76 abgegebenen davon 75 gültigen Stimmen; zwei Delegierte stimmten gegen den 51-jährigen Polizeivollzugsbeamten und dreifachen verheirateten Familienvater. Hering war der einzige Kandidat. In seiner Bewerbungsrede berichtete Hering über die vergangenen Jahre als Abgeordneter und legte dabei den Blick ganz bewusst auch auf die Themen, die ihn seinerzeit als einen an der Sache orientierten Abgeordneten forderten. Als sein Ersatzbewerber wurde mit einer ebensolchen deutlichen Mehrheit der 27-jährige Benedikt Stock aus Hünfeld-Michelsrombach gewählt.

Thomas Hering (CDU)

Thomas Hering dankte gestern Abend seinem Vorgänger im Landtagsmandat Staatssekretär a.D. Dr. Walter Arnold, der ihm die Grundlagen und Prozesse als Abgeordneter vermittelte und ihn, so Hering gestern Abend wörtlich „ein Stück weit auch getragen“ habe. Ein weiterer Dank Markus Meysner MdL a.D., der ihm „die ersten Schritte, Treppenhäuser und Pfiffigkeiten im Landtag“ beigebracht habe. Dank erntete am Dienstagabend auf der Wahlkreisdelegiertenversammlung auch Hünfelds Bürgermeister Benjamin Tschesnok, der Hering seinerzeit bei der Abstimmung vor vier Jahren nach den Worten des Direktbewerbers mit 47 zu 53 Prozent der Delegiertenstimmen „keinen sonderlich großen Vorsprung gelassen hatte“, für seine Unterstützung im Wahlkampf. Neben Hering uns Tschesnok hatten sich damals der heutige Bürgermeister der Gemeinde Eichenzell Johannes Rothmund und Ingrid Manns aus Hünfeld um Arnolds Nachfolge beworben.

„Nichts ist selbstverständlich; nichts ein Automatismus“

„Für mich ist dieser Abend spannend, nichts ist selbstverständlich, nichts ein Automatismus“, begann der direkt gewählte Wahlkreisbewerber seine gestrige Rede. Seine Haltung dabei: „Ein gesundes Maß an Selbstverstrauen, aber keine Selbstherrlichkeit, dabei immer umsichtig und auch ein wenig demütig.“ So sehe sich Hering auch im politischen Diskurs, dabei immer direkt und unmissverständlich. Wichtig dabei: die Beharrlichkeit, „denn man muss sich Gehör verschaffen; man ist kein Einzelkämpfer. Weder innerhalb der eigenen Fraktion noch in Regierungsverantwortung.“ Hering: „Eine Elitehaltung als Vertreter einer CDU-Hochburg oder sich als sicheren Stimmenkönig zu sehen, könnten sehr schnell zur Isolation führen.“ Vielmehr komme es auf sachliche Überzeugungsarbeit an.

In seinem weiteren Redeverlauf ließ der Wahlkreisbewerber für den 21. Hessischen Landtag die vergangenen vier Jahre Revue passieren, die für Hering herausfordernde Zeiten waren – nicht nur für die Menschen und unsere Wirtschaft, sondern auch für seine Partei. „Ein denkwürdiges knappes Wahlergebnis in 2018, schon bald darauf die Erkrankung unseres Ministerpräsidenten, dann die Ermordung unseres Parteifreundes Dr. Walter Lübcke, die Corona-Pandemie mit all ihren Auswirkungen auf Wirtschaft und Gesellschaft, der Terror-Anschlag in Hanau – er fordert mich auch als Mitglied im Untersuchungsausschuss -, dann der tragische Tod unseres Finanzministers Dr. Thomas Schäfer, dann der innerparteiliche Streit um Personalfragen mit Absturz bei der Bundestagswahl, der Krieg in der Ukraine, die daraus resultierende Inflation, Energiekrise und Unsicherheit für uns alle verbunden mit vielen Zusatzterminen und Sondersitzungen in Wiesbaden.

Landkreis als Wirtschaftsmotor der Region

Die vorliebste Aufgabe aber für mich als Wahlkreisabgeordneter sehe ich in der Präsenz vor Ort, im Einsatz für unsere Region und Heimat und damit in der engen Wahlkreisbetreuung. Denn hier geht es um Identität innerhalb unserer Region. Wir pflegen einen starken Zusammenhalt und leben von gemeinsamer Stärke. Daran ändert auch der neue Wahlkreiszuschnitt nichts. Ich will die liebgewonnen Kontakte und Einsätze für die Gemeinden Rasdorf und Burghaun – aber auch für Eiterfeld nicht mehr missen. Ihr bleibt ja im Landkreis Fulda, doch nicht nur das, Ihr bleibt meine Freunde und – sofern gewünscht – auch mein Einsatzgebiet.“

Hering weiter: „Dieser, unser gesamter Landkreis ist der Wirtschaftsmotor der Region Osthessen. Ohne unseren Landkreis gäbe es viele Engpässe, wir bräuchten über viele Sozialleistungen gar nicht erst zu diskutieren; wir stellen einen der größten Mittelstandsvereinigungen als Rückhalt für unsere innovativen Unternehmen und für das tragende Handwerk.“ Bezug genommen auf den 21-jährigen Leon Allendorf aus Schlitz-Bernshausen, der vor wenigen Wochen beim Wettbewerb des Deutschen Handwerks 2022 als bester Jungmaurer Hessens hervorging, sagte Hering: „Das ist unser Kapital; das lassen wir uns nicht nehmen. Wir stellen uns klar gegen die ständigen Umverteilungsfantasien der Ampel und ihre wirtschaftsfeindliche Politik.“

Weiter vertrat Hering am Dienstagabend die Ansicht, dass die Themen des Mittelstandes, wie beispielsweise die Entbürokratisierung oder die Vereinsarbeit und das Ehrenamt in Wiesbaden weiterhin vertreten werden müssten – zumal sie die Themen seien, die die Region Osthessen zum einen umtreibe, zum anderen aber auch sinnbildlich für sie stehe. Dies müsse man auch anderen Parteien zu verstehen geben, so Hering. Hering: „Wir, die CDU, sind die Partei vor Ort direkt unter den Menschen, und hier will ich weiter Sprachrohr sein; nicht nur, um zu repräsentieren, sondern um unsere regionalen Strukturen und unsere Leistungsfähigkeit zu erhalten. Und das gilt auch für die Landwirtschaft, die Jagd und für den Forst. Denn sie prägen nicht nur unser Landschaftsbild, sondern sind Bindeglieder und damit feste Bestandteile unserer Gesellschaft und Wertschöpfung.“

Erfolgreiche Intervention bei der Hessischen Jagdverordnung

Und weiter: „Oft werden in Ballungsräumen – fernab von Feld, Wald und Wiese – Entscheidungen getroffen, die ihre Auswirkungen hier bei uns vor Ort haben. Wir sehen die Not und die Unzufriedenheit und tragen den Protest weiter bis in die Spitze des Ministeriums. Dabei gilt: kein Nachlassen, keine Augenwischerei, das ist nicht schwierig. Umso erfreulicher gestaltete sich die erfolgreiche Intervention bei der Jagdverordnung. Das war auch nicht ganz in Ordnung. Der erste Entwurf wurde an uns und unserer Fraktionsvorsitzenden vorbei gespielt. Dieses Thema hat, gerade in unserer Region, für viel Aufregung gesorgt. Ähnlich gestaltete es sich beim Grünen Band. Aber heute dann die gute Nachricht: Ein gutes Schreiben geht an die Eigentümer raus. Und auch hier konnten wir als CDU-Landtagsfraktion Akzente setzen und auch die nötige Transparenz herstellen.“

Auf die Energiekrise und – wende Bezug genommen positionierte sich Hering technologieoffen und offen gegenüber einem Energie-Mix. Hering: „Wasserkraft, Biogas oder auch mit Blick in die Zukunft Geothermie. Das war auch mein Vorstoß in vielen Beratungen und Podiumsdiskussionen, wobei ich oft auch auf ideologische Einseitigkeit, um nicht zu sagen Sturheit, stoße.“ Mit guter Argumentation möchte Landtagskandidat Hering diesen Einsatz aber auch in Zukunft weiter erfolgreich fortsetzen. „Gute Argumente – die waren bereits bei den Koalitionsverhandlungen gefragt. Gleich nach der Wahl konnte ich als glaubwürdiger Vertreter meiner Region und der Polizei nicht nur Akzente setzen, sondern auch beim Koalitionspartner überzeugen. Die Grünen sind bei dem Thema Polizei von Grund auf nicht besonders aufgeschlossen, deshalb will ich weiterhin Stimme für unsere Polizei und die Innere Sicherheit sein.“ Hering weiter: „Gerade nach den Vorwürfen und dem Bekanntwerden von Fehlverhalten aus den eigenen Reihen der Polizei, liegt mir viel daran, dass dieses Thema weiter aufgearbeitet wird. Was unsäglich in diesem Zusammenhang ist, sind die Versuche der Linken, Fehlentwicklungen in unserer Gesellschaft jetzt der Polizei in die Schuhe zu schieben, wie es vor wenigen Tagen anlässlich der Solidaritäts-Kampagne ‚Schutz-schleife‘ geschehen ist. In meiner empörten Presseerklärung habe ich die staatszersetzende Politik der Linken beklagt. Staatszersetzend sind im wahrsten Sinne des Wortes auch viele Beiträge der Linken zur Migrationspolitik. Als Sprecher für Migration und Integration bereiten mir die zunehmende Verrohrung und Respektlosigkeit innerhalb unserer Gesellschaft Sorgen. Hier setze ich auf einen handlungsfähigen Rechtsstaat.“

Hering nutzte den gestrigen Abend auch, um seinem Team, allen voran der wissenschaftlichen Mitarbeiterin Julia-Isabell Henke, für die Unterstützung zu danken. Mit Landtagskollegen Sebastian Müller MdL stimme er sich bei allen Themen eng ab und pflege zudem ein kollegiales Miteinander. Ein letzter Dank für ihre Loyalität richtete Thomas Hering gestern Abend dann noch an seine Familie, die oft auf ihn verzichten – ihn aber auch in stressigen Phasen des politischen Geschäfts ertragen müsste. Hering abschließend: „Heute werden nicht nur zwei Kandidaten gewählt, heute beginnt auch der Wahlkampf“, schwor Thomas Hering die Delegierten auf den bevorstehenden Wahlkampf ein. Gleichzeitig dankte er ihnen für ihr reges Erscheinen und wertete dies als „Zeichen der Geschlossenheit“. Wir, die Kandidaten, sichern Ihnen zu, dass Sie das auch gedankt bekommen. Wir werden kämpfen und für Boris Rhein, für unser Land Hessen, unseren Wahlkreis, die Kommunen und nicht zuletzt für die Menschen, die hier leben, bei dieser Landtagswahl ein gutes Ergebnis erzielen. Danke, dass Sie heute gekommen sind.“ +++ jessica auth