Die Herbstvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) ist am Donnerstag in Fulda zu Ende gegangen. Zum Abschluss stellte der Vorsitzende, Bischof Georg Bätzing, die Ergebnisse vor und nahm erneut Stellung zur Debatte über jüngste Äußerungen von Papst Leo XIV. Dabei wies er Vorwürfe zurück, die deutschen Bischöfe würden bewusst einen Konfrontationskurs gegenüber dem Vatikan einschlagen. Solche Unterstellungen seien unsachlich und spiegelten nicht die Haltung der Bischöfe wider, betonte Bätzing.
Hintergrund der Debatte sind Äußerungen des Papstes, der sich in einem Interview erstmals zu umstrittenen Reformfragen geäußert und insbesondere Segensfeiern für „Paare, die sich lieben“ kritisiert hatte. Bätzing machte deutlich, dass er darin keinen Anlass sehe, die im April von DBK und Zentralkomitee der deutschen Katholiken veröffentlichte Handreichung „Segen gibt der Liebe Kraft“ zurückzuziehen. In italienischen Medien war daraufhin von „bischöflichem Ungehorsam“ die Rede.
Der Limburger Bischof stellte klar, dass die Handreichung in enger Abstimmung mit dem römischen Dikasterium für die Glaubenslehre entstanden sei und eine pastorale Konkretisierung des vatikanischen Segensdokuments „Fiducia supplicans“ für die deutsche Situation darstelle. Die Kritik des Papstes richte sich gegen liturgische Formulare für formelle Rituale, die in Deutschland bewusst nicht eingeführt worden seien. Ziel sei vielmehr eine Orientierung für die seelsorgliche Praxis.
Ein weiteres Thema der Vollversammlung war die geplante Synodalkonferenz, in der Bischöfe und Laien künftig gemeinsam beraten und entscheiden sollen. Nach Angaben Bätzings wurde intensiv über die Wirksamkeit der Ergebnisse und die Verantwortung für deren Umsetzung diskutiert. Dabei sei Zuversicht spürbar geworden, dass bald Einigkeit über synodale Strukturen in Deutschland erreicht werde.
Zudem beschlossen die Bischöfe eine umfassende Reform ihrer internen Strukturen. Die Zahl der bischöflichen Kommissionen wird von 14 auf 8 reduziert. Künftig gibt es Kommissionen für Glaube und Wissenschaft, Liturgie und Kultur, Missionarische Pastoral und Kirchliche Dienste, Familie, Jugend und Erziehung, Ökumene und interreligiöser Dialog, Weltkirche und Migration, Gesellschaft, Caritas und Soziales sowie Medien. Während einige Bereiche zusammengelegt wurden, bleiben die Kommissionen für Medien sowie für Ökumene und interreligiösen Dialog weitgehend in ihrer bisherigen Form bestehen.
Die DBK will die Qualität und Bedeutung der Kommissionsarbeit sichern und diese künftig stärker strategisch ausrichten. Arbeitsweisen und Instrumente sollen sich an klaren Vorgaben orientieren, erklärte Bätzing. Auch die Unterkommissionen und Beauftragten der Bischofskonferenz sollen ihre Arbeit künftig enger an den Zielen der Kommissionen ausrichten. +++
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