Fulda. In Fulda lässt sich wie an kaum einem anderen Ort in Deutschland eine ausgeprägte Heiligenverehrung beobachten, die sich nachhaltig auf die Kirchen- und Kulturgeschichte von Stadt und Region ausgewirkt hat. Aspekte dieser Geschichte präsentiert nun das Vonderau Museum Fulda in der Ausstellung '... und am Anfang steht ein Mord. Fulda – Ort von Heiligen'.
Der nächste Themenabschnitt Heilige erkennen widmet sich den Voraussetzungen für einen Kult der als Fürsprecher vor Gott in Anspruch genommenen Heiligen. Schon früh wurden deshalb Schilderungen heroischer Märtyrertode und Lebensbeschreibungen verfasst, die mit der Erfindung des Buchdrucks noch bessere Verbreitungsmöglichkeiten fanden. Für den Betrachter bildlicher Darstellungen der Heiligen in der mittelalter-lichen Buchmalerei, in Gemälden und Skulpturen der Neuzeit aber wurden die Attribute der Heiligen zum wichtigsten Erkennungszeichen. Die Lebens-beschreibungen der Fuldaer Heiligen Bonifatius, Sturmius, Lioba, Hrabanus Maurus u.a. werden in der Ausstellung ebenso präsentiert wie deren Attribute.
In dem Abschnitt Heilige instrumentalisieren - Heilige propagieren wird die Rolle der hl. Märtyrer Simplicius, Faustinus und Beatrix als Kloster- und Stadtheilige behandelt. Eine Stufe niedriger als die Instrumentalisierung ist die Propagierung „neuer“ Heiliger anzusehen, die vor allem von den Jesuiten betrieben wurde. Besondere Beachtung verdienen dabei die um 1731 entstandenen Deckengemälde des Hofmalers Emanuel Wohlhaupter mit Szenen aus dem Leben des hl. Franz Xaver im ehemaligen Oratorium des Päpstlichen Seminars, der heutigen Kapelle des Vonderau Museums. Im letzten Themenabschnitt Heilige vermarkten geht es um die Jubiläumsfeiern der großen „Lokalheiligen“ Bonifatius, Sturmius und Lioba. Auch die „Begleitprodukte“ dieser in der Regel mit Wallfahrten verbundenen Veranstaltungen, die Vermarktung und teilweise „Verkitschung“ der Heiligen werden thematisiert.
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