Heil nennt Kinderarmut „Schande für unser starkes Land“

Debatte über Hartz-IV-Reformen "entgiften"

Kindesmissbrauch

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hat Kinderarmut in Deutschland scharf kritisiert. „Kinderarmut ist eine Schande für unser starkes Land“, sagte er der „Bild“. „Wir müssen gleichzeitig die Eltern in Arbeit bringen, Geringverdiener entlasten und die Kinder zielgenau und unbürokratisch unterstützen“, forderte Heil. Er verwies auch auf den Kampf der Bundesregierung für die Senkung der Langzeitarbeitslosigkeit. „Seit dem ersten Januar gibt es den sozialen Arbeitsmarkt, mit dem wir so viele Menschen wie möglich wieder dauerhaft in Arbeit bringen, die viel zu lang draußen waren.“ Das sei wichtig, da Deutschland ein Arbeitsland sei, sagte Heil der Zeitung. „Arbeit ist mehr als nur Broterwerb. Und wir müssen auch den Teufelskreis bei denen durchbrechen, die in ihren Familien noch nie Arbeit erlebt haben.“

Debatte über Hartz-IV-Reformen „entgiften“

Hubertus Heil (SPD) hat sich für Abmilderungen bei den Hartz-IV-Sanktionen ausgesprochen. „Sanktionen, die nicht helfen und Menschen unnötig verunsichern, sollten wir abschaffen. Ich bin etwa dafür, dass man das Geld für die Wohnung nicht mehr streichen kann“, sagte er der Zeitung weiter. „Niemand sollte Angst haben müssen, sein Dach über dem Kopf zu verlieren“, so Heil. Vor der Verhandlung des Bundesverfassungsgerichts über Sanktionen am kommenden Dienstag sagte Heil: „Wer Steuergeld in Anspruch nimmt, muss auch mitwirken. Ich will die Diskussion entgiften: Die Debatte um diejenigen, die nicht mitwirken, hat bei der Mehrheit derjenigen, die arbeiten wollen, aber schlechte Chancen haben, den Eindruck hinterlassen, dass sie als faul betrachtet werden. Ich will so viel Ermutigung wie möglich und so viel Ermahnung wie nötig“, sagte Heil weiter. +++