In Hessen sind im Jahr 2024 pro Person durchschnittlich 438 Kilogramm Haushaltsabfälle angefallen. Das waren neun Kilogramm oder zwei Prozent mehr als im Jahr zuvor. Insgesamt stieg die Abfallmenge der privaten Haushalte im Land um knapp drei Prozent auf 2,75 Millionen Tonnen. Das geht aus der aktuellen Abfallmengenbilanz hervor.
Trotz des Anstiegs lagen sowohl das Gesamtaufkommen als auch die Pro-Kopf-Menge weiterhin unter den Vergleichswerten der Jahre zwischen 2004, dem Beginn der bundesweiten Statistik, und 2021. Rückblickend blieb die Gesamtmenge der Haushaltsabfälle von 2015 bis 2021 weitgehend stabil. Ein deutliches Minus war 2022 verzeichnet worden: Mit 47 Kilogramm weniger Abfall pro Person sank das Aufkommen damals um neun Prozent gegenüber 2021 – der stärkste Rückgang seit Beginn der Aufzeichnungen.
Der größte Anteil am Abfallaufkommen entfiel 2024 erneut auf den Hausmüll. Mit 904 000 Tonnen oder 144 Kilogramm pro Person machte er 33 Prozent der Gesamtmenge aus. Es folgten organische Abfälle mit 851 700 Tonnen (136 Kilogramm pro Person) und einem Anteil von 31 Prozent. Die getrennt gesammelten Wertstoffe kamen auf 775 300 Tonnen (124 Kilogramm pro Person) beziehungsweise 28 Prozent. Elektro- und Elektronikaltgeräte machten mit 40 200 Tonnen (6 Kilogramm pro Person) einen Anteil von einem Prozent aus. Die Sperrmüllmenge lag bei 170 800 Tonnen oder 27 Kilogramm pro Person und damit bei sechs Prozent. Sonstige Abfälle summierten sich auf 3 800 Tonnen.
Beim Hausmüll registrierte die Statistik 22 900 Tonnen mehr als 2023, ein Plus von drei Prozent oder drei Kilogramm pro Person. Langfristig betrachtet ist das Hausmüllaufkommen seit 2015 jedoch insgesamt um vier Prozent zurückgegangen. Trotz der Anstiege in den Jahren 2016, 2023 und 2024 liegt die Pro-Kopf-Menge im Zehn-Jahres-Vergleich um acht Kilogramm niedriger.
Bioabfälle unterlagen in den vergangenen Jahren einem schwankenden Verlauf, der vor allem von Niederschlagsmengen und deren Verteilung beeinflusst war. 2024 fielen hier 34 500 Tonnen oder vier Prozent mehr an als im Vorjahr, pro Person fünf Kilogramm mehr. Von den insgesamt 851 700 Tonnen stammten 573 900 Tonnen aus der Biotonne, die restlichen 277 800 Tonnen aus der Grünschnittsammlung. Die höchste Menge innerhalb der vergangenen zehn Jahre wurde 2021 mit 909 300 Tonnen verzeichnet, die niedrigste 2022 mit 789 600 Tonnen.
Unverändert blieb das Aufkommen an getrennt erfassten Wertstoffen. Dazu zählen unter anderem Altpapier, Altglas, Altholz, Leichtverpackungen, Kunststoffe, Metalle, Textilien und Bekleidung. Während die Altpapiermenge um drei Prozent sank, stiegen Holz um zehn Prozent und Leichtverpackungen um ein Prozent. Im langfristigen Vergleich zeigt sich jedoch ein Rückgang: Zwischen 2015 und 2024 nahm die Wertstoffmenge um 16 Prozent ab. Insbesondere die Papierabfälle gingen kontinuierlich zurück – bis 2021 jährlich um ein bis drei Prozent, 2022 sogar um neun Prozent und 2023 um sieben Prozent. 2024 lag der Rückgang wieder bei moderaten drei Prozent.
Auch bei Altglas setzte sich der rückläufige Trend der vergangenen Jahre fort. Nach einer markanten Zunahme im Pandemie-Jahr 2020 um acht Prozent kam es 2021 bis 2023 zu deutlichen Rückgängen. 2024 erreichte die Altglasmenge den niedrigsten Wert der vergangenen zehn Jahre. Ähnlich entwickelte sich der Verpackungsmüll, der überwiegend aus Lebensmittelverpackungen besteht. Nach Zunahmen um ein bis drei Prozent zwischen 2015 und 2019 war 2020 ein starker Anstieg von sechs Prozent registriert worden, gefolgt von vier Prozent im Jahr 2021. 2022 sank die Menge entgegen dem Trend um knapp sechs Prozent, ehe sie 2023 und 2024 wieder leicht um jeweils ein Prozent zunahm.
Beim Sperrmüll wurde 2024 ein Plus von 8 600 Tonnen oder fünf Prozent verzeichnet, pro Person ein Kilogramm mehr. Das Aufkommen war bis 2019 stetig gewachsen, ehe 2020 und 2021 außergewöhnlich hohe Mengen anfielen. Nach einem deutlichen Rückgang 2022 zeigte der Trend zuletzt wieder nach oben.
Die Menge der erfassten Elektro- und Elektronikaltgeräte lag 2024 um 900 Tonnen oder zwei Prozent über dem Vorjahr, während das Pro-Kopf-Aufkommen unverändert blieb. Zwischen 2015 und 2021 schwankten die jährlichen Mengen um einen Mittelwert von 47 100 Tonnen; besonders hohe Werte wurden 2017 und 2020 mit 48 900 beziehungsweise 49 900 Tonnen gemessen. In den Jahren 2022 und 2023 lagen die Mengen jeweils unter 40 000 Tonnen und damit deutlich niedriger. Nicht enthalten sind dabei die Geräte, die über den Einzelhandel zur Entsorgung abgegeben werden. +++

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