Hausärzte wollen mitimpfen

Wege finden Impfungen in den Praxen durchzuführen

Die deutschen Hausärzte sprechen sich für eine zeitnahe Einbindung in die Impfkampagne gegen das Coronavirus aus – wollen aber beim Monitoring nur bedingt mitmachen. „Wo es möglich ist, Menschen nicht über weite Strecken bis zum Impfzentrum zu transportieren, sollte man auch Wege finden, Impfungen in den Praxen durchzuführen“, sagte Ulrich Weigeldt, Bundesvorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes der „Welt“.

Seit dieser Woche erprobt der Landkreis Nordwestmecklenburg (Mecklenburg-Vorpommern) im Rahmen eines Pilotprojektes die Verimpfung in acht Hausarztpraxen, die über den Landkreis verteilt sind. Zusätzlich zum Impfzentrum in Wismar ist laut Landratsamt jetzt rund alle zehn Kilometer die Möglichkeit zum Impfen gegeben. Die Impfstrategie der Bundesregierung sieht eine Verabreichung allerdings nur im Rahmen der Impfzentren und gegebenenfalls in mobilen Teams vor. „Die Impfzentren sind vor allem deshalb eingerichtet worden, um die Kühlung des Impfstoffs zu gewährleisten. Das hat sich etwas entspannt, weil wir feststellen können, dass der Impfstoff auch ohne extreme Kühlung für ein paar Stunden haltbar ist und daher auch in Praxen verimpft werden kann“, sagte Weigelt.

Allerdings würde sich der Hausärzteverband eine verringerte Dokumentationspflicht bei den Impfungen für seine Mitglieder wünschen. „Die Patientendaten und die Impfcharge werden in der Praxis und im Impfausweis dokumentiert“, sagte Weigelt. Für das Monitoring der Impfkampagne sollten Hausärzte daher nur die Anzahl und das Alter der Geimpften übermitteln müssen. Der Deutsche Hausärzteverband hat nach eigenen Angaben mehr als 30.000 Mitglieder und ist damit der größte Berufsverband niedergelassener Ärzte in Deutschland. +++