Hausärzte MKK nutzt Corona-Krise zum Digitalisieren

Schlüchtern als Pilotpraxis

Ingo Roth, Davud Faghih-Zadeh und Zuzana Zimmermann (von links) machen die Praxen von Hausärzte MKK fit für die Zukunft. Foto: B&R

Welche Chancen bietet einem die Corona-Krise? Diese Frage hat die überörtliche Gemeinschaftspraxis Hausärzte MKK für sich beantwortet: Digitalisierung! Die Ärzte tun alles, um es den Angestellten, aber auch den Patienten so einfach wie möglich zu machen. Die Praxis in Schlüchtern ist Pilotstandort. Hausärzte MKK arbeitet fleißig daran, sich fit für die neue Zeit zu machen. Die Corona-Krise haben die Ärzte Dr. Davud Faghih-Zadeh, Dr. Zuzana Zimmermann und Dr. Ingo Roth dafür genutzt, um in den Praxen alles auf den Prüfstand zu stellen und zu digitalisieren.

Was vor allem den Patienten große Vorteile bringt: Die Ärzte haben ein neues Telefonsystem installiert. Der smarte digitale Assistent ist rund um die Uhr erreichbar und nimmt die Patientenwünsche entgegen. So können am Empfang die Patienten zügig vor Ort versorgt werden. Zuzana Zimmermann erklärt: „Der Assistent zeigt uns an, ob ein Patient ein Rezept bis zum nächsten Tag benötigt oder einen dringenden Termin vereinbaren möchte. So können wir ganz schnell reagieren und priorisieren.“ Heißt: Der Patient, der den Termin benötigt, wird direkt in einer freien Minute zurückgerufen. Und das Rezept für den anderen Patienten wird einfach bis zum nächsten Morgen ausgestellt. Die Ärzte sind absolut überzeugt von ihrem neuen System, das Feedback der Kunden sei außerordentlich gut. Ein großes Plus: So können auch weitere Neupatienten problemlos aufgenommen werden. Das ist in Zeiten des Hausärzteschwunds im ländlichen Raum ganz besonders wertvoll.

Außerdem wurde das Qualitätsmanagement, kurz QM, komplett digitalisiert: Dokumente und Arbeitsunterlagen, Prozesse, Aufgabenzuweisungen, Hygienestandards für die Corona-Krise – alles ist zentral abgelegt und kann von den Mitarbeitenden problemlos abgerufen werden. Ingo Roth: „Uns ist es ganz wichtig, dass die Kommunikation untereinander so einfach und professionell wie möglich ist. Das klappt nur mit einem guten QM-System über alle Standorte hinweg.“ Pilotpraxis ist Schlüchtern, nach der Testphase wird das System auf alle Standorte ausgeweitet. Die Patientenakten sind übrigens auf einem praxiseigenen Server abgelegt und gesichert, um die Datenschutzanforderungen zu mehr als 100 Prozent zu erfüllen.

Und wie soll es weiter gehen mit der Digitalisierung? Da haben die Verantwortlichen von Hausärzte MKK einige Ideen. Derzeit planen sie, eine Versorgungsassistentin einzustellen, die zu immobilen Patienten fährt und sie versorgt. Die Besonderheit: Mittels eines digitalen Arbeitsplatzes kann die Mitarbeiterin einen Arzt live dazuschalten, damit er sich zum Beispiel eine Wunde genauer anschauen kann. „So können wir eine perfekte Versorgung gewährleisten“, betont Roth.

Doch das war es noch nicht mit den Zukunftsplänen. Faghih-Zadeh: „Wir beschäftigen uns auch mit dem E-Rezept, das besonders für Patienten, die nicht in die Praxis kommen können, eine Revolution darstellen kann.“ Das E-Rezept kann der Arzt beim Hausbesuch einfach digital unterzeichnen und direkt an die Apotheke um die Ecke schicken – diese liefert dem Patienten dann das Medikament nach Hause. Wie es in der Pressemitteilung heißt ist es klar: Die Digitalisierung bietet viele Chancen – für die Ärzte wie auch für die Patienten. Bei Hausärzte MKK wurde das frühzeitig erkannt. Und die überörtliche Gemeinschaftspraxis mit Standorten in Schlüchtern, Bad Soden-Salmünster und Langenselbold tut alles dafür, um immer auf dem neuesten Stand zu sein. +++ pm

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