Hans-Jürgen Wolfenstädter erhielt Bundesverdienstkreuz

Landrat Stolz nahm Verleihung vor – Große Verdienste in Politik und Sport

Ehre, wem Ehre gebührt: Landrat Thorsten Stolz (links) und Bürgermeister Albert Ungermann (rechts) gratulieren Hans-Jürgen Wolfenstädter sowie dessen Gattin Uta für das jahrzehntelange Engagement in und für Linsengericht und weit darüber hinaus.

Hans-Jürgen Wolfenstädter hat aus den Händen von Landrat Thorsten Stolz das Verdienstkreuz am Bande erhalten. „Herr Wolfenstädter ist ein Ehrenamtler durch und durch. Er ist ein Mensch, der sich nicht davor scheut, Verantwortung zu übernehmen und Verantwortung zu leben“, sagte Thorsten Stolz in der Laudatio im Main-Kinzig-Forum. Mit dem Bundesverdienstkreuz erhält Hans-Jürgen Wolfenstädter ein sichtbares Zeichen höchster Anerkennung für seine jahrzehntelange Tätigkeit in der Kommunalpolitik und im Bereich Sport.

Neben Thorsten Stolz gratulierten auch Linsengerichts Bürgermeister Albert Ungermann und Astrid Rost für die SPD Linsengericht sowie die AQA. Sie einte der Dank an Hans-Jürgen Wolfenstädter, für die Bereitschaft, sich kreativ und mit Herzblut für die Gemeinde Linsengericht einzusetzen und „die Bereitschaft, Funktionen zu übernehmen, auch über die Dauer von mehreren Jahren hinweg, um so die Grundlagen zu schaffen, damit gute Arbeit fortgesetzt werden kann“, wie es Landrat Stolz zusammenfasste. Wolfenstädter sei in den vergangenen Jahrzehnten regelmäßig mit neuen Ideen zu ihm gekommen, so Ungermann, für die er sich dann mit Feuereifer und kontinuierlich eingesetzt habe, beispielsweise für das Projekt Bürgerbus. „Komm mit diesen Ideen auch weiterhin zu mir, wir versuchen weiter, das Beste daraus zu machen“, sagte der Bürgermeister in Richtung des Geehrten. „Man muss in einem Team spielen und man muss mit dem Team spielen“, sagte Hans-Jürgen Wolfenstädter in seiner Ansprache und wandte sich entschieden gegen individualistisches, egoistisches und kurzsichtiges Handeln. „Wir müssen Menschen mitnehmen.“ Der gelernte Maschinenschlosser Hans-Jürgen Wolfenstädter arbeitete als Vorarbeiter Montage, als Ausbilder, als Ausbildungsleiter und Leiter der Planung und Fertigung im Einsatz. Von 1993 bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand 2012 war er im Berufsbildungszentrum BBZ – der späteren kreiseigenen Gesellschaft für Ausbildung, Qualifizierung und Arbeit (AQA) – in Gründau-Rothenbergen tätig, unter anderem als stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender. Daher übermittelte auch Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler, seit 2014 Aufsichtsratsvorsitzende der AQA, direkt die Glückwünsche der Beschäftigten.

Die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes berücksichtigte, dass Hans-Jürgen Wolfenstädter neben Beruf und Familie – er ist verheiratet mit Uta Wolfenstädter, hat einen Sohn – über viele Jahre und Jahrzehnte hinweg ehrenamtlich aktiv ist. Zum einen ist da das politische Engagement: Seit 1981 engagiert er sich als Mandatsträger der SPD in den kommunalpolitischen Gremien in Linsengericht sowie im Ortsbeirat Großenhausen. 2004 wurde er bereits zum Ehren-Gemeindevertreter ernannt. Innerhalb der SPD bringt er sich unter anderem in der Arbeitsgruppe „SPD 60+“ ein. Auf sein Betreiben hin beschaffte die Gemeinde Linsengericht einen Bürgerbus, der ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger wöchentlich zu Arztbesuchen oder zum Einkaufen fährt. Einen weiteren Schwerpunkt bildet sein Kampf um die Errichtung günstigen Wohnraums in Linsengericht auf der Basis des sozialen Wohnungsbaus. Zum anderen, und schwerpunktmäßig, ist da das ehrenamtliche Engagement im sportlichen Bereich. Nach eigenen sportlichen Erfolgen, unter anderem die Hessenmeisterschaft im Sechskampf der Jugend, brachte sich Hans-Jürgen Wolfenstädter in den 1970er Jahren in die Vereins- und Verbandsarbeit ein. Zunächst übernahm er die Abteilungsleitung des Turnvereins Offenbach, dann ein Traineramt bei der TSG Offenbach-Bieber und auch über mehrere Jahre hinweg das Amt des Gau-Jugendturnwarts. Nach seinem Umzug nach Linsengericht verlegte sich das Engagement auf die hiesige Turnlandschaft. Seit 1990 ist Wolfenstädter beim Turnverein Lützelhausen in unterschiedlichen Funktionen und viel Leidenschaft aktiv. Seiner Zielstrebigkeit im Aus-, Fort- und Weiterbildungsbereich ist es zu verdanken, dass es im TVL eine große Anzahl lizensierter Jugend- und Übungsleiter gibt. Auch wurde durch ihn das Bergturnfest in Lützelhausen ins Leben gerufen, das bis heute jährlich stattfindet.

Seit 1981 ist Hans-Jürgen Wolfenstädter im Turngau Kinzig engagiert, dem er unter anderem von 1997 bis 2013 dessen Vorsitzender gewesen ist. Seit 2013 ist er Ehrenvorsitzender mit Stimmrecht im Vorstand. Daneben wurde der heute 75-Jährige 2008 zum stellvertretenden Sportkreisvorsitzenden des damaligen Sportkreises Gelnhausen gewählt. Im Jahr 2013 schlossen sich die damaligen Sportkreise Hanau, Gelnhausen und Schlüchtern zum Sportkreis Main-Kinzig zusammen. Hans-Jürgen Wolfenstädter ist dort seit Anbeginn als Referent für die Bereiche Breitensport, Sport und Gesundheit und Sportabzeichen zuständig. In der Kreissportkommission des Main-Kinzig-Kreises wirkt er seit 2011 mit. Im Jahr 2008 wurde Hans-Jürgen Wolfenstädter der Ehrenbrief des Landes Hessen verliehen. Nun kam das Verdienstkreuz am Bande hinzu. „Diese Auszeichnung ist eine der höchsten offiziellen Formen des Danks und der Anerkennung in Deutschland. Mit Blick auf die Schaffenskraft, die noch immer in Hans-Jürgen Wolfenstädter steckt, dient es sicher auch als zusätzliche Motivation. Das wünsche ich ihm, seinen Mitstreitern und auch der Gemeinde Linsengericht“, sagte Landrat Thorsten Stolz. +++ pm