Handwerk lehnt geplanten Mindestlohn für Azubis ab

Lehrjahre sind Lernjahre

Lohnabrechnung

Berlin. Handwerkspräsident Hans Peter Wollseifer lehnt den von der Großen Koalition geplanten Mindestlohn für Auszubildende, die sogenannte Mindestausbildungsvergütung, strikt ab. „Wir wollen auf keinen Fall, dass die Tarifautonomie ausgehebelt wird“, sagte Wollseifer der „Rheinischen Post“. „Deshalb halten wir eine Mindestausbildungsvergütung für ebenso unnötig wie tarifpolitisch gefährlich“, sagte der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH). „Darüber sollten auch weiter die Sozialpartner entscheiden und nicht die Bundesregierung“, sagte Wollseifer. „Es handelt sich bei der Ausbildungsvergütung nicht um einen Lohn, sondern um einen Zuschuss zum Lebensunterhalt. Dazu kommen dann auch noch das Kindergeld und andere soziale Förderungen“, sagte Wollseifer. „Lehrjahre sind Lernjahre. Azubis sind noch keine vollwertigen Arbeitskräfte, sondern lernen noch“, sagte er. Auch ein Student bekomme während seiner Ausbildung schließlich keine Ausbildungsvergütung, dafür habe er aber Vergünstigen wie zum Beispiel ein Semesterticket. „Wir würden uns wünschen, es gäbe auch ein Azubi-Ticket“, erklärte der ZDH-Präsident. +++