Handelsverband sieht Flickschusterei und fordert Verkehrskonzept für Frankfurt

Die Politik muss die Weichen stellen

Auto in der Stadt

Mit Blick auf den aktuellen Vorstoß der SPD Frankfurt zu möglichen Fahrverboten in Innenstädten macht der Handelsverband Hessen deutlich, dass der Handelsstandort Innenstadt für Kunden, Logistik und Mitarbeitende erreichbar bleiben muss. Außerdem sei jetzt endlich ein ganzheitliches Konzept für eine Verkehrswende in Frankfurt gefragt und keine Flickschusterei.

Der Vorsitzende des Handelsverbandes für Frankfurt Dr. Joachim Stoll ist überzeugt: „Fahrverbote haben negative Auswirkungen für den Handel, Gastronomie und die Entwicklung der Innenstädte. Die Händler sind darauf angewiesen, dass ihre Kunden und Mitarbeitenden unkompliziert zu ihnen kommen können. Schon seit einigen Jahren kämpfen sie in vielen Stadtzentren mit rückläufigen Kundenzahlen. Fahrverbote könnten diese Entwicklung nun weiter verstärken und alle Bemühungen um vitale Innenstädte konterkarieren. Die Kunden könnten sich auf die Grüne Wiese oder den Online-Handel umorientieren. „Attraktive Innenstädte brauchen saubere Luft. Aber mit Fahrverboten macht man kaputt, was vielerorts über die letzten Jahre aufgebaut wurde“, so Stoll weiter.
Es müsse nun endlich die Verkehrswende ernsthaft in Angriff genommen und die sich daraus ergebenden Chancen genutzt werden.

Stoll weiter: „Die Politik muss die Weichen stellen, es kann nicht sein, dass die einzelnen Verkehrsmittel gegeneinander ausgespielt werden.“ Frankfurt ist und bleibt eine Pendlerstadt, diesem Fakt muss die Politik Rechnung tragen.“ Gleichzeitig brauchen wir einen sinnvollen Ausbau des ÖPNV. Verkehrsberuhigte Zonen dürfen nur ein Teil eines umfassenden, zukunftsgerechten und nachhaltigen Mobilitätskonzeptes sein und nicht der Kern.“ Laut dem Handelsverband sei unsere Verkehrspolitik in der Mainmetropole nicht zeitgemäß. Das zeige sich nicht zuletzt beim immer wieder aktuellen Thema Parken. Statt einfach die Parkgebühren erhöhen zu wollen, solle man lieber darüber nachdenken, die Qualität des Parkens zu erhöhen. Hier könnte digitale Angebote genutzt werden, um einen Standard in Frankfurt herzustellen, welcher in anderen europäischen Städten längst zum Alltag gehört. „Minimierung des Parksuchverkehrs und vor allem das bargeldlose Zahlen“, führt Stoll an. +++