Gutes Geschäftsergebnis für Mainova

Kundengewinne und deutliche Absatzsteigerungen

Der Vorstandsvorsitzende der Mainova AG Dr. Constantin H. Alsheimer und die beiden Mainova-Vorstandsmitglieder Norbert Breidenbach und Lothar Herbst. (v.l.)

Frankfurt am Main. Mainova erzielte im Jahr 2016 ein gutes Geschäftsergebnis. Das operative Geschäft konnte erfolgreich gesteigert werden. Dazu trugen sowohl signifikante Absatzsteigerungen als auch Kundengewinne bei. Gleichzeitig wurden die Investitionen in Erhalt und Ausbau der regionalen Versorgungsinfrastruktur deutlich erhöht und die Finanzschulden weiter reduziert. Zur Stärkung der künftigen Geschäftsentwicklung hat Mainova weitere Risikovorsorge getroffen. Dr. Constantin H. Alsheimer, Vorstandsvorsitzender der Mainova AG, erklärte dazu anlässlich der Vorstellung der Bilanz in Frankfurt: „Mainova hat 2016 ein starkes operatives Ergebnis erwirtschaftet und die Finanzkraft erhöht. Wir behaupten uns im Wettbewerb und machen uns fit für eine erfolgreiche Zukunft.“

Das Ergebnis vor Steuern nach IFRS beläuft sich auf 159,7 Millionen Euro (2015: 102,6 Millionen Euro). Das um Effekte aus der stichtagsbezogenen Marktbewertung von Energiebezugsverträgen bereinigte Ergebnis beträgt 100,3 Millionen Euro. Im Geschäftsjahr 2015 lag es bei 128,9 Millionen Euro. Diese Entwicklung ist maßgeblich auf zukunftsgerichtete Wertberichtigungen an einer Minderheitsbeteiligung und Risikovorsorge für die Gaskraftwerke Irsching und Bremen zurückzuführen. Unsere operative Stärke aus kontinuierlichen Effizienzsteigerungen, Produktinnovationen,  Kundengewinnen, einer erfolgreichen Beschaffungsstrategie sowie einer soliden Finanzkraft konnte die aus den Wertberichtigungen resultierenden Belastungen deutlich abfedern. Durch die gebildete Risikovorsorge sank das Ergebnis im Segment Erzeugung von -6,0 Millionen Euro auf -21,6 Millionen Euro. Diese musste erhöht werden, da die perspektivischen Marktbedingungen für den Betrieb von hocheffizienten Kraftwerken weiterhin unbefriedigend sind.

Risikovorsorge getätigt  

Die  Mainova-Kraftwerke in Frankfurt am Main lieferten aufgrund der Effizienzvorteile der Kraft-Wärme-Kopplung einen nach wie vor soliden Ergebnisbeitrag. Das Segment Beteiligungen hatte wie bereits in den Vorjahren einen starken Anteil am Geschäftsergebnis. Ursächlich für die Ergebnisveränderung in Höhe von -12,5 Millionen Euro auf 33,8 Millionen Euro waren notwendige Wertberichtigungen bei einer Minderheitsbeteiligung.  Im Segment Stromversorgung war ein Absatzanstieg in allen Kundengruppen zu verzeichnen. Das Vertriebsgeschäft lag dabei in etwa auf Vorjahresniveau. Hauptursache für die rückläufige Entwicklung des Ergebnisses von 29,2 Millionen Euro auf 18,9 Millionen Euro waren höhere Aufwendungen für Infrastrukturmaßnahmen sowie Auflösungen von Rückstellungen im Geschäftsjahr 2015. Das Gasgeschäft entwickelte sich erfreulich und stieg um 10,1 Millionen Euro auf 75,6 Millionen Euro an. Hier wirkten sich mehrheitlich die erfolgreiche Beschaffungsstrategie und die leicht kühlere Witterung positiv aus. Im Verlauf des Geschäftsjahres wurden Einkaufsvorteile durch Preissenkungen an die Kunden weitergegeben.  Das Ergebnis in der Wärmeversorgung ist von 2,6 Millionen Euro auf -1,4 Millionen Euro gesunken. Grund hierfür ist das indexbasierte Preissystem, welches die Beschaffungssystematik hinsichtlich der Brennstoffverwendung nicht mehr ausreichend berücksichtigt.  In der Wasserversorgung konnte trotz der vorgenommen Preisanpassung im Privatkundengeschäft kein auskömmliches Ergebnis erwirtschaftet werden. Insgesamt wurden im Segment Wasser 1,4 Millionen Euro erzielt (+0,6 Millionen Euro).

Neue Geschäftsfelder starten erfolgreich

Im vergangenen Jahr hat Mainova neue Produkte an den Markt gebracht, die ihre Kunden bei der lokalen Energieerzeugung unterstützen. „Wir wollen es unseren Kunden ermöglichen, ökologisch und nachhaltig ihre Energie vor Ort zu erzeugen und zu verbrauchen. Die auf die individuellen Bedürfnisse ausgerichteten Angebote stoßen auf ein großes Interesse. Sie bilden einen wichtigen Baustein, um zukünftige Wertschöpfung zu generieren und Kunden langfristig an unser Unternehmen zu binden“, erklärte Alsheimer.  Im laufenden Jahr soll das Angebot um Produktlösungen im Bereich  E-Ladeinfrastruktur im privaten und halböffentlichen Bereich ergänzt werden. Mainova bietet smarte, bedarfsgerechte Stromtankstellen für unterschiedliche Kundensegmente sowie eine fachkundige Beratung und Begleitung ihrer Kunden.  Ebenfalls im Fokus steht die Digitalisierung von Geschäftsprozessen. Alsheimer: „Wir setzen bereits auf die Vorteile des Online-Services in der Kundenkommunikation, der Beratung oder bei Servicethemen. So können Mainova-Kunden schon heute viele Anliegen rund um ihre Verträge digital abwickeln oder über unsere Social-Media-Plattformen mit uns in den direkten Dialog treten. Diesen Trend möchten wir zum einen ausbauen und unseren Kunden digitale Inhalte, Interaktionsmöglichkeiten und Prozesse auf unterschiedlichsten Kanälen anbieten. Zum anderen ermöglicht die Digitalisierung komplett neue Geschäftsmodelle, zum Beispiel mit personalisierten Produkten, die individuell auf die Kundenbedürfnisse zugeschnitten sind. Das bewegt uns – jeden Tag.“

Erdgas kann einen wichtigen Beitrag für die Klimaschutzziele leisten

Die deutsche Energiepolitik steht nach der Bundestagswahl vor entscheidenden Weichenstellungen. Dabei ist die Gefahr groß, dass die Energiewende endgültig auf einen planwirtschaftlichen Irrweg gerät. Alsheimer: „Wir beobachten, dass das Denken und Handeln der maßgeblichen Akteure seit einiger Zeit von der Doktrin der stromgeführten Energiewende geleitet wird.“ Der Stromsektor soll bei der vollständigen Dekarbonisierung eine Schlüsselrolle spielen. Das bedeutet, dass die Nutzung von Gas zu Heizzwecken aufgegeben werden soll. Voraussetzung hierfür wäre ein erheblicher Ausbau der Leistungsfähigkeit des Stromnetzes. Eine Überschlagsrechnung ergibt allein für das Frankfurter Stromverteilnetz selbst unter optimistischen Annahmen Investitionskosten in Höhe von drei bis vier Milliarden Euro. „Die Doktrin der stromgeführten Energiewende bedeutet einen Bruch mit dem Prinzip der Wirtschaftlichkeit und Offenheit für Technologien. Nicht zuletzt kann Gas auch regenerativ hergestellt werden und als Speichermedium dienen. Die Missachtung dieser Vorteile schadet dem Jahrhundertprojekt Energiewende. Aus unserer Sicht lassen sich die Klimaschutzziele nur mit Erdgas als Ergänzung zu den erneuerbaren Energien bezahlbar und versorgungszuverlässig erreichen“, betont Alsheimer.

Der Start in das Geschäftsjahr 2017 verlief zufriedenstellend. Der Vorstand geht unter den aktuellen Rahmenbedingungen davon aus, im laufenden Jahr ein bereinigtes Ergebnis leicht über dem Vorjahresniveau zu erzielen. +++