Daniel May besuchte im Rahmen seiner Sommertour gemeinsam mit dem Verein Rhön Natur e.V. und dem Landesverband für Höhlen- und Karstforschung Hessen e.V. verschiedene natürliche und renaturierte Quellen in der Rhön, sowie den Gewölbekeller am Auersberg, ein bedeutendes Quartier der Mopsfledermaus. Neben der Mopsfledermaus leben 16 weitere Fledermausarten in der Rhön.
Daniel May betonte die Wichtigkeit solcher Projekte: „Die Renaturierung von Quellen und der Schutz bedrohter Arten wie der Mopsfledermaus sind essenziell für die Erhaltung unserer Biodiversität. Es ist beeindruckend zu sehen, welche Fortschritte durch Menschen wie Stefan Zaenker und Martin Kremer hier in der Rhön bereits erzielt wurden.“
Erster Stopp war die Ruine Auersburg, wo sich im Gewölbekeller ein wichtiges Quartier der Mopsfledermaus befindet. Während die Weibchen mit ihren Jungen die Wochenstube an alten Bäumen nutzen, finden die männlichen Fledermäuse hier oft auch im Sommer Unterschlupf. Im Winter verbringen hier noch weitere seltene Fledermausarten ihren Winterschlaf. Auch das Höhlentier des Jahres 2024, die gefleckte Höhlenspinne, lebt hier. Der Verband der deutschen Höhlen- und Karstforscher macht mit der jährlichen Wahl auf unterirdische Ökosysteme aufmerksam.
Um den Auersberg herum wurden unter Anleitung von Stefan Zaenker Quellen kartiert und in ein Datenbanksystem aufgenommen. Dank Zaenkers Engagement konnte eine beeindruckende Vielzahl an Quellen in der Rhön dokumentiert werden. Seltene Eiszeitreliktarten wie der Alpenstrudelwurm und die Rhön-Quellschnecke erleichtern die Bestimmung der Quellen, da sie ausschließlich in Quellen- und im Grundwasser vorkommen. Stefan Zaenker, Vorsitzender von Rhön Natur e.V. und des Landesverbandes für Höhlen- und Karstforschung Hessen e.V., der darüber hinaus auch Mitarbeiter der Oberen Naturschutzbehörde beim RP Kassel ist, erklärte: „Unsere Arbeit zur Renaturierung der Quellen in der Rhön trägt nicht nur zum Schutz seltener Arten bei, sondern auch zur Verbesserung der Wasserqualität und des gesamten Ökosystems.“ Laut Bundesnaturschutzgesetz gehören Quellen zu besonders geschützten Biotopen, die nicht verändert werden dürfen.
Martin Kremer, Teil des Vorstands von Rhön Natur e.V. und Geschäftsführer des Vereins Natur- und Lebensraum Rhön e. V., ergänzte: „Wenn wir unsere einzigartige Natur und Landschaft erhalten möchten, müssen wir aktiv und nachhaltig dazu beitragen – das ist Ziel unseres Vereins. Dabei arbeiten wir eng mit anderen Vereinen zusammen, um Projekte in der Rhön zu realisieren, Arten zu schützen und Biotope und Landschaften zu erhalten.“ Der Besuch von Daniel May in der Rhön unterstreicht die Bedeutung von Naturschutz und Renaturierungsprojekten in der Region. Durch die Zusammenarbeit von Vereinen, Forschungseinrichtungen und engagierten Bürger*innen können wertvolle Lebensräume erhalten und bedrohte Arten geschützt werden. Solche Initiativen tragen nicht nur zur Artenvielfalt bei, sondern verbessern auch die Umweltqualität für alle. +++