
Bildung ist Ländersache – doch gestalten lässt sie sich auch ganz konkret vor Ort. Wie das gelingen kann, zeigte sich eindrucksvoll auf der gut besuchten Kreismitgliederversammlung der GRÜNEN Fulda im traditionsreichen „Schwarzen Ross“ in Eichenzell. Unter dem Motto „Bildung beginnt vor Ort“ diskutierten Parteimitglieder, kommunale Mandatsträger*innen und ein Landtagsabgeordneter aktuelle Herausforderungen und konkrete Lösungsansätze in der Schulpolitik – auf Kreisebene und mit Blick auf landespolitische Reformen.
Zentrale Botschaft des Abends: Die Herausforderungen sind groß, aber nicht unlösbar – wenn man sie gemeinsam angeht.
Schulpolitik braucht lokale Impulse
Während bundesweit schlechte PISA-Ergebnisse und der akute Lehrkräftemangel für Schlagzeilen sorgen, setzen die GRÜNEN im Landkreis Fulda auf aktive Gestaltung statt Alarmismus. Deborah Müller-Kottusch, Fraktionsvorsitzende im Kreistag, machte deutlich, dass gerade der Ausbau von Ganztagsangeboten oberste Priorität haben müsse. „Es darf nicht bei einem Rechtsanspruch für Erstklässler ab 2026 bleiben“, betonte sie. „Wir brauchen tragfähige Lösungen für alle Familien im Landkreis.“ Aktuell reiche das Ganztagsangebot nur für rund 39 Prozent der Grundschulkinder – ein klarer Auftrag an die Politik vor Ort.
Junge Stimmen fordern mehr Mitbestimmung
Auch die GRÜNE JUGEND meldete sich mit einem konkreten Vorschlag zu Wort: Ein eigenes Budget für Stadt- und Kreisschülerräte soll politische Bildung stärken und echte Mitbestimmung ermöglichen. Ein Anliegen, das parteiintern auf breite Zustimmung stieß.
Landtag unterstützt Reformkurs
Mit Rückenwind aus Wiesbaden kam Daniel May, bildungspolitischer Sprecher der GRÜNEN im hessischen Landtag. In seiner Präsentation zeigte er, wie angespannt die Situation im Land ist: Über 1.100 unbesetzte Lehrerstellen und mehr als 8.000 Personen ohne Lehramtsabschluss im aktiven Schuldienst. May plädierte für strukturelle Reformen, darunter eine duale Lehrkräfteausbildung, neue Quereinstiegsmodelle und den Ausbau multiprofessioneller Teams. „Das System braucht Entlastung – und zwar schnell“, betonte er.
Bildung als ganzheitliche Aufgabe
Weitere Impulse kamen von Samuel Koch, der die Chancen digitaler Bildung hervorhob, und von Aylin Hunold, die dazu aufrief, Bildung nicht erst mit dem Schuleintritt zu denken: „Kindergarten und Grundschule müssen als Einheit verstanden werden – pädagogisch, personell und organisatorisch.“
Engagement aus der Basis
Eröffnet und moderiert wurde die Veranstaltung vom geschäftsführenden Kreisvorstand: Marie-Louise Puls, Knut Heiland und Prof. Dr. Alexander Gepperth. Ihr Fazit: Die GRÜNEN im Landkreis Fulda sind bereit, Verantwortung zu übernehmen – und wollen die Schulpolitik mitgestalten, nicht nur kommentieren.
Bildung beginnt vor Ort – und wer sie verbessern will, muss auch dort ansetzen. Die GRÜNEN im Landkreis Fulda haben auf ihrer Versammlung gezeigt, dass sie konkrete Antworten auf drängende Fragen geben wollen – mit Mut zur Gestaltung und einem klaren Blick über den Tellerrand hinaus. +++
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