Grüne kritisieren Bundeswehr-Personalwerbung als „zynisch“

Die Grünen kritisieren die aktuelle Personalwerbung der Bundeswehr als „zynisch“. „Es ist zynisch, junge Leute mit einer Action-Serie und einem Muskelprogramm als Staatsbürger in Uniform gewinnen zu wollen“, sagte der verteidigungspolitische Sprecher der Grünen, Tobias Lindner, der „Bild am Sonntag“. Die Truppe will mit einer Serie über das Kommando Spezialkräfte auf dem Nachrichtendienst WhatsApp und mit einem Fitnessprogramm für den Amazon-Sprachassistenten Alexa neue Soldaten anwerben. Das Ministerium verteidigte die ungewöhnliche Kampagne. „Ohne Wehrpflicht muss sich die Bundeswehr bemühen, auf das Radar der jungen Leute zu kommen. Dafür muss uns die Politik zielgruppengerechte Werbung zubilligen“, sagte ein Sprecher der Zeitung. Die KSK-Serie bei WhatsApp hat laut Ministerium bislang 28.000 Abonnenten. Für das KSK-Sportprogramm gebe es bisher 2.300 Nutzer. Sie können sich über den Lautsprecher Alexa täglich eine Fitnesseinheit abrufen. „Das Trai ning entwickelte der Sportleiter der KSK. Tempo und Anzahl passte er an Zivilisten an“, so der Sprecher weiter. Für die Personalwerbung gibt die Bundeswehr pro Jahr 35 Millionen Euro aus. Die KSK-Kampagne kostet laut Ministerium sechs Millionen Euro. Zuvor wurden bereits Rekruten bei der Grundausbildung oder Soldaten im Mali-Einsatz zu Werbezwecken gefilmt. Mit ihren Serien will sich die Bundeswehr als Arbeitgeber bei den 15- bis Ende 20-Jährigen bekannt machen. +++