Grüne fordern Unterstützung aus Wiesbaden für das Groenhoff-Areal

Machtbarkeitsstudie endlich umsetzen

Groenhoff-Haus

Gersfeld. Bei einer Sanierung des Groenhoff-Areals kommt man am Land Hessen nicht vorbei, da das Groenhoff-Areal ein Areal des Landes Hessen ist. Warum aber das Land nichts unternimmt, um an dem desaströsen Zustand der denkmalgeschützten Gebäude etwas zu ändern, warum die Machbarkeitsstudie nicht endlich umgesetzt wird – um eine Antwort auf diese Fragen zu bekommen, suchten die beiden Sprecher der Grünen Kreistagsfraktion, Deborah Müller-Kottusch und Helmut Schönberger, die hessische Umweltministerin Priska Hinz auf.

Wie schon erwartet, war sie nicht die hauptsächliche Adressatin, da sie nur für die Verwaltungsstelle des Biosphärenreservates untergebracht ist, zuständig ist. Zuständig für die Liegenschaft ist das Hessische Finanzministerium unter Finanzminister Dr. Thomas Schäfer. Wesentlich war hier aber, genügend Unterstützung für das Anliegen zu erhalten.

Fraktionsvorsitzende Müller Kottusch: „Das Land Hessen hat – man muss sagen: – leider -2003 einen Erbbaupachtvertrag mit der DJO (Deutsche Jugend Europas) zu unglaublichen Bedingungen abgeschlossen, die heute niemand mehr nachvollziehen kann: zwar ist die DJO verpflichtet eine Jugendbildungsstätte vorzuhalten. Aber sie ist weder zur Einhaltung irgendwelcher Standards noch zu Sanierungsarbeiten verpflichtet.“ Das führe dazu, dass die an die DJO verpachteten Gebäude den größten Teil des Jahres über leer stünden, nach und nach verfielen und zum Teil wegen Einsturzgefahr nicht mehr betreten werden dürften.

„Es ist eine Katastrophe, was damals in dem Erbbaupachtvertrag beschlossen wurde“, beklagt auch Helmut Schönberger, der nicht nachvollziehen kann, dass Hessens höchster und geschichtsträchtigster Berg in Wiesbaden so wenig Beachtung findet. „Das Finanzministerium muss endlich mit der DJO Tacheles reden, auf die Machbarkeitsstudie des Kreises verweisen und in Verhandlungen treten.“ Die Schwerpunkte Jugend und Nachhaltigkeit müssten belebt werden – oder die DJO müsse von dem Erbbaupachtvertrag zurücktreten.

Die Machbarkeitsstudie biete sehr gute Ideen und Umsetzungsmöglichkeiten, sowohl für die Verwaltungsstelle, deren Räumlichkeiten viel zu klein und völlig veraltet seien, als auch für die DJO als auch für Schnittstellen von beiden. “Mit der Unterstützung von Priska Hinz hat das Biosphärenreservat das Life-Projekt bekommen, hat nun aber keine Räumlichkeiten, das Ganze zu präsentieren“, stellt Müller-Kottusch fest. Vor allem der Landkreis, aber auch die Verwaltungsstelle müssten deutliche Signale an das Finanzministerium senden. Immerhin seien fast 17 Mio € zu stemmen, wolle man die Studie umsetzen und der Verwaltungsstelle Arbeits- und Präsentationsmöglichkeiten bieten, wie sie beispielsweise in der Bayrischen und Thüringischen Rhön eine Selbstverständlichkeit seien. Helmut Schönberger sieht diesen Appell an die Umsetzung der Machbarkeitsstudie als letzte Chance: „Wenn sich nun niemand bewegt und endlich Druck macht, werden die Touristen auf dem Groenhoff-Areal statt denkmalgeschützter historischer Gebäude bald nur noch Bauruinen bewundern können.“ Aber auch der Landkreis müsse seiner Verpflichtung nachkommen und dem Land Hessen klar signalisieren, welchen Teil ihrer auch finanziellen Beteiligung er übernehmen wolle. Nur so könne Bewegung in die zurzeit völlig verfahrene Situation kommen.

„Wenn nicht bald etwas geschieht, werden uns die benachbarten Bundesländer als Beteiligte des Biosphärenreservates Rhön mit ihren Investitionen in Infrastruktur, Informations-, Tagungs- und Verwaltungsstellen den Rang ablaufen“, unterstreichen die Grünen. +++