Gründung des Vereins „Leben und Arbeiten in Neuhof“

„Menschen mit Behinderung soll die Chance gegeben werden, größtmöglich selbstbestimmt und eigenständig in der Mitte der Gesellschaft in der Gemeinde Neuhof leben und arbeiten zu können.“ So die Vision des vor wenigen Wochen neu gegründeten Vereins „Leben und Arbeiten in Neuhof“. In einer Pressekonferenz über die Neugründung beschreibt der 1. Vorsitzende Andree Literski, wie es zu der Idee kam, einen Verein zur Förderung der Inklusion in Neuhof ins Leben zu rufen: „Oft ist es so, dass Kirche, Politik, Wirtschaft und die Bürger, die in einer Region zusammen leben und arbeiten, sehr unterschiedliche Interessen haben und eher nebeneinander her arbeiten, um ihre jeweils eigenen Ziele zu verwirklichen. Manchmal entsteht aber sogar aus einer nicht erfreulichen Entwicklung genau das Gegenteil. So ist aus einer Entscheidung über die Schließung der St. Barbarakirche Ende 2017 und der Überlegung, wie es damit weitergehen kann, etwas völlig Neues gewachsen.“

Wie soll das geschehen?

Wir wollen Bewusstsein für die Notwendigkeit von Teilhabe und Inklusion und neues bürgerliches Engagement in der Gemeinde Neuhof für Menschen mit Behinderung schaffen. Wir wollen so Menschen mit Behinderung in die Mitte der Gesellschaft bringen und Begegnungen durch Übernahme eines Ehrenamtes schaffen. Die Förderung von inklusiven Wohnprojekten und der Einrichtung und des Betriebs einer betreuten Wohngemeinschaft, selbständiges Wohnen und soziale Teilhabe stehen im Vordergrund, ebenso wie die Förderung von inklusivem Arbeiten in Neuhof.  Wir sind sehr optimistisch, dass uns das in den nächsten Jahren gelingen wird, weil im Verein über die Gründungsmitglieder schon jetzt Personen vertreten sind, die Einfluss in wichtigen Bereiche in Neuhof haben und weil wir aktiv von antonius – Netzwerk Mensch in Fulda im Rahmen einer Kooperation sehr gut unterstützt werden. Frau Preis und Herr Bierent von antonius – Netzwerk Mensch in Fulda freuen sich über die Entwicklung, „die Pflanze der Inklusion in Neuhof blühen zu lassen.“ Nach dem Motto „Jeder ist anders und jeder ist gut so wie er ist“ sollen die individuellen Interessen und Talente von Menschen mit Behinderung gefördert werden. Hierzu sollen auch Vereine und Arbeitgeber eingebunden werden, um Barrieren abzubauen und Beziehungen entstehen zu lassen. Dass beeinträchtigte Bürgerinnen und Bürger in Neuhof leben und arbeiten können, ist eine große Herzensangelegenheit für Bürgermeister Heiko Stolz: „Aufgabe einer Gemeinde ist es, die Gesellschaft weiterzuentwickeln und toleranter zu machen.“ Viel Zuspruch zum Vorhaben des Vereins gab es auch im Gemeindevorstand und in der Gemeindevertretung. Der katholische Pfarrer Dr. Dagobert Vonderau betont die Wichtigkeit, Menschen, die am Rande der Gesellschaft stehen, in die Mitte zu holen: „Jeder ist ein Individuum und verdient einen Umgang entsprechend dem, was ihn ausmacht.“

Wie geht es weiter?

Am 21.11.2018 findet ab 19:30 Uhr, im Dorfgemeinschaftshaus Dorfborn eine Info-Veranstaltung statt, zu der alle interessierten Bürgerinnen und Bürger herzlich eingeladen sind. Dort wird das Projekt vorgestellt und es wird einen Vortrag zum Thema Inklusion geben, um möglichst viele Unterstützer für den Verein „Leben und Arbeiten in Neuhof“ zu gewinnen. „Bis Ende des Jahres 2018 werden wir mit der Planung für ein erstes Wohnprojekt mit Zeitplan, Größe und möglichen Finanzierungsalternativen beginnen.  Letztlich haben wir die Hoffnung, dass am Ort und mit dem Gebäude der St. Barbarakirche dieses Projekt entstehen wird. Wir sind aber davon überzeugt, dass im ersten Schritt Leben und Arbeiten in Neuhof und das damit verbundene inklusive Wohnprojekt erst zum Leben erweckt werden muss, um dann die Frage nach dem Ort mit St. Barbara zu beantworten.“ Engagierte Bürgerinnen und Bürgern können sich jederzeit an den 1. Vorsitzenden des Vereins wenden.  +++ pm