Großsiloanlage in Böckels? Grüne Petersberg nehmen Stellung

Grüne: „Bauvorhaben bündelt eine unzumutbare Last an einem dafür ungeeigneten Ort“

Die Raiffeisen Handels- und Vermittlungsgesellschaft mbH plant ein Großbauprojekt zwischen Böckels und Rex: Mehrere Großsilos mit einer Höhe von bis zu 30 Metern und einem Fassungsvermögen von 24.000 Tonnen Getreide sollen entstehen. Das Projekt wurde am 20. Januar im Bauausschuss der Gemeinde erstmals öffentlich vorgestellt. Der Ortsverband Petersberg von Bündnis 90/Die Grünen nimmt hierzu Stellung.

„Wir sind mit vielen Fragen, aber ergebnisoffen an die Präsentation von Raiffeisen herangegangen,“ berichtet Steven Hoppe, Sprecher des Ortsverbands der Grünen in Petersberg. „Aber die Planungen konnten uns nicht davon überzeugen, dass sie einen Gewinn für die Gemeinde darstellen, im Gegenteil. Auf die Anwohner der Ortsteile Böckels, Margretenhaun und Rex kämen sehr starke Belastungen zu. Eine Siloanlage in dieser Größenordnung würde einen enormen Verkehrsstrom mit sich ziehen, Lärmbelastung und Emissionen wären für die Anwohner besonders in den Erntewochen im Sommer untragbar.“

Gerade in Böckels und Margretenhaun ist die Verkehrsbelastung in den Ortsdurchfahrten besonders hoch, zu Stoßzeiten kommt es bereits an normalen Werktagen regelmäßig zu Staus. Aber auch andere umliegende Ortsteile der Nachbargemeinden würden durch die Anfahrten zum Silo hin und vom Anlieferungsort weg einer zunehmenden Belastung ausgesetzt. Zusätzlich liegen noch Spielplätze und Schulwege zahlreicher Kinder und zwei Dorfgemeinschaftshäuser an den betroffenen Straßen von Böckels und Margretenhaun. Von einer Belastung durch Großfahrzeugen mit Anhängern würde eine große Gefahr für Leib und Leben ausgehen. Außerdem müsse man sich klarmachen, welchen drastischen Eingriff in das Landschaftsbild Silos in der Größenordnung von zehngeschossigen Hochhäusern auf der Anhöhe darstellen würden.

Die Lärm- und Staubbelastung ist im Moment noch gar nicht genau einzuschätzen, die erforderlichen Abstände zur vorhandenen Wohnbebauung sind nicht gegeben und die Zufahrtsstraßen für solche Nutzungen nicht ausgelegt. „Sicherlich steht die Landwirtschaft vor großen Herausforderungen, aber es müssen geeignetere Standorte mit angepasster Größenordnung und Bauweise gefunden werden,“ erklären die Grünen. „Wir wollen Lebens- und Wohnqualität in den Gemeinden von Petersberg erhalten und verbessern. Deshalb müssen Standortbedingungen, Menschen-, Natur- und Gesundheitsverträglichkeit kritisch geprüft werden.“ Das geplante Bauvorhaben aber bündelt eine unzumutbare Last an einem dafür ungeeigneten Ort – das können wir in keinem Fall unterstützen“, heißt es in der Mitteilung abschließend. +++ pm