GroKo uneins bei Platzecks Idee für Dokumentationszentrum zur Einheit

Das sei eine wichtige Initiative

Deutsch, Bundestag

Die Vorsitzende des Ausschusses für Kultur und Medien des Bundestages, Katrin Budde (SPD), unterstützt die Idee des ehemaligen brandenburgischen Ministerpräsidenten Matthias Platzeck (SPD), in Ostdeutschland ein Dokumentations- und Begegnungszentrum zu bauen, in dem die Transformationserfahrungen der Ostdeutschen in den vergangenen 30 Jahren abgebildet werden sollen. „Man sollte so ein Zentrum errichten“, sagte Budde den Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“. Das sei eine „wichtige Initiative, über die in der Einheits-Kommission gesprochen“ werden müsse. „Meine Unterstützung hat Platzeck“, so die SPD-Politikerin weiter.

Es gehe darum, „die Transformation Ostdeutschlands nach 1989 zu erforschen“. Außerdem könne man in dem Zentrum Ausstellungen organisieren. „Kunst und Kultur gehören da hinein“, sagte Budde. Als Ort ist das brandenburgische Cottbus im Gespräch. Der haushaltspolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, Eckhardt Rehberg (CDU), zeigte sich skeptisch. „Ich halte es für schwierig, einen Teil der deutschen Geschichte zu separieren, wie es Matthias Platzeck und Teilen der SPD vorschwebt“, sagte er. Sinnvoller scheine es, „dies in andere Gedenkstätten oder Museen zu integrieren“, so der CDU-Politiker weiter. Zudem erschließe sich ihm nicht, „dass Cottbus zur Wendezeit und danach eine herausragende Rolle gespielt“ habe.

Bei den Kosten sei er ebenfalls zurückhaltend. „Bei 200 Millionen Euro würde es wahrscheinlich nicht bleiben. Ich kenne andere Zahlen, die liegen über 300 Millionen Euro. Das wäre eindeutig zu viel“, sagte Rehberg den Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“. Tatsächlich stehen für die Feiern im Jubiläumsjahr lediglich 61 Millionen Euro zur Verfügung. Platzeck hatte die Idee entwickelt und bei der konstituierenden Sitzung der Kommission „30 Jahre Friedliche Revolution und Deutsche Einheit“, deren Vorsitzender er ist, bekräftigt. Allerdings hob Platzeck hervor, ihm schwebe kein weiteres DDR-Museum vor. +++