Berlin. Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) lässt ein Gesetz vorbereiten, das den Versandhandel mit verschreibungspflichtigen Medikamenten untersagt. Das berichtet die "Rheinische Post" unter Berufung auf Regierungskreise. Nur mit einem Verbot, so hieß es, könne die notwendige Qualität und Sicherheit einer flächendeckenden, wohnortnahen Versorgung mit Arzneimitteln erreicht werden. Gröhe will für ein Verbot der Versandapotheken bei den Unions-Abgeordneten und dem Koalitionspartner werben. Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hatte am 19. Oktober in einem überraschenden Urteil die Preisbindung für rezeptpflichtige Medikamente im grenzüberschreitenden Versandhandel aufgehoben. Das erlaubte Versandapotheken wie der niederländischen Kette DocMorris, Bonuszahlungen an deutsche Patienten zu leisten und so deren Zuzahlung zu verringern. Branchenvertreter begrüßten die Verbots-Pläne. "Ein Verbot ist ganz im Sinne der Patienten, vor allem der Alten, Kranken und Schwachen", sagte Thomas Preis, der Vorstandsvorsitzende des Apothekerverbands Nordrhein. Es sei "alternativlos". +++
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Inzwischen dürfte die Apotheker-Lobby mobil gemacht haben.
Nicht nur, dass Gröhe damit die Solidargemeinschaft um mögliche finanzielle Entlastungen bringen will, sondern er unterbindet damit auch noch den Wettbewerb. So schützenswert scheinen mir Apotheken nicht zu sein, als dass man die Konkurrenz mit einem Verbot ausbremsen muss. Auch ein Grund wie Beschäftigungssicherung dürfte kaum geeignet sein, denn auch vor Apotheken hat die Automation (Einlagerung und Ausgabe von Medikamenten) nicht Halt gemacht, die Personalabbau nach sich zieht. Es wäre interessant zu erfahren, ob und in welcher Höhe es zu Parteispenden von den Interessenverbänden gekommen ist.
Inzwischen dürfte die Apotheker-Lobby mobil gemacht haben.
Nicht nur, dass Gröhe damit die Solidargemeinschaft um mögliche finanzielle Entlastungen bringen will, sondern er unterbindet damit auch noch den Wettbewerb. So schützenswert scheinen mir Apotheken nicht zu sein, als dass man die Konkurrenz mit einem Verbot ausbremsen muss. Auch ein Grund wie Beschäftigungssicherung dürfte kaum geeignet sein, denn auch vor Apotheken hat die Automation (Einlagerung und Ausgabe von Medikamenten) nicht Halt gemacht, die Personalabbau nach sich zieht. Es wäre interessant zu erfahren, ob und in welcher Höhe es zu Parteispenden von den Interessenverbänden gekommen ist.